Pneumologie 2012; 66 - P69
DOI: 10.1055/s-0032-1302698

Chronisch interstitielle und fibrosierende Pneumonitis mit interstitiellen Eosinophilen – eine seltene Reaktion nach Kontrastmittelgabe bei einer Koronarangiografie

W Hohenforst-Schmidt 1, A Riedel 1, C Franke 2, J Brachmann 1, A Gschwendtner 3
  • 1Med. Klinik II, Klinikum Coburg, regiomed
  • 2Medinos Kliniken Sonneberg, regiomed
  • 3Institut für Pathologie, Klinikum Coburg, regiomed

Als Vorbereitung zu einer elektrophysiologischen Untersuchung wurde bei einem 1960 geborenen Patienten (Pat.) eine Koronarangiografie ohne jegliche Probleme mit wenig Kontrastmittel durchgeführt. Wenige Wochen später stellt sich der körperlich sonst sehr aktive Pat. mit hochgradiger Belastungsdyspnoe, geringgradiger Orthopnoe und Lippenzyanose vor. Auskultatorisch war bereits ein klassisches Fibroseknistern wahrnehmbar, bildgebend konnte eine basal und dorsal betonte Lungenfibrose mit deutlicher Alveolitis nachgewiesen werden. Nach Durchführung der entsprechenden Diagnostik im Zusammenhang mit einer unklaren interstitiellen Lungenerkrankung wurde zusätzlich ein immunologischer Provokationstest mit dem Kontrastmittel unter hochdosierter Prednisolongabe, mit einem seit Jahren ohne Probleme eingenommenen ß-Blocker als auch ACE-Hemmer durchgeführt. Trotz deutlicher Diffusionsstörung wurde bei V.a. auf stark progressive Lungenfibrose eine video-assistierte thoraxchirurgische Lungenbiopsie (VATS) durchgeführt, die das o.g. Ergebnis zeigte. Mit dem Patienten wurde die mögliche Notwendigkeit einer Lungentransplantation im Verlauf besprochen, sofern die Progredienz sich nicht verlangsamen lassen würde. Neben der Diagnostik und Therapie wird der weitere Verlauf nach 9 Monaten aufgezeigt. Das seltene Krankheitsbild sollte nicht mit anderen gut zu therapierenden eosinophilen Pathologien wie z.B. der eosinophilen Pneumonie verwechselt werden.