Pneumologie 2012; 66 - P334
DOI: 10.1055/s-0032-1302653

Lungenvolumenreduktion mittels endobronchialer Ventilimplantation – Ergebnisse aus dem klinischen Alltag

C Kropf-Sanchen 1, K Stoiber 1, S Rüdiger 1, T Wibmer 1, W Rottbauer 2, C Schumann 1
  • 1Sektion Pneumologie, Klinik für Innere Medizin II, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Ulm
  • 2Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Ulm

Einleitung:

Bei schwerer COPD besteht eine atemmechanische Beeinträchtigung unter anderem durch eine schwere pulmonale Überblähung. Eine Therapieoption ist eine gezielte Lungenvolumenreduktion, sei es chirurgisch oder durch eine endobronchiale Ventilimplantation mit konsekutiver Zunahme des 6 Minuten Gehtestes (6-MWT), Abnahme der Überblähung und Zunahme der FEV1. Hier sollen nun Ergebnisse aus dem klinischen Alltag vorgestellt werden

Methoden:

Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung von 18 Patienten (7 Frauen, 11Männer) im Alter von 57–82 Jahren welche sich mit schwerer COPD (Gold III/IV) und schwerem Lungenemphysem in unserer Klinik vorstellten

und für eine endobronchiale Ventilimplantation ausgewählt wurden. Die Auswahl fand in Anlehnung der Kriterien der VENT-Studie statt (TCL >100%, RV >150%, FEV1<50%, im CT durchgehende Lappenfissur). Nach erfolgter Intervention wurde eine Verbesserung anhand der Lungenfunktion, der subjektiven Veränderung (NYHA-Klasse) sowie Belastungsuntersuchungen (6-MWT/Spiroergometrie) festgelegt.

Ergebnisse:

Bei allen 18 Patienten konnten im Rahmen einer flexiblen Bronchoskopie 2–6 Ventile (Zephyr®, Spiration®) komplikationslos in einen Lungenlappen implantiert werden. Im Verlauf nach 6 Wochen und 3 Monaten zeigten sich 12 Patienten deutlich verbessert, 4 verschlechtert, bei 2 Patienten fand sich keine Änderung. Die Gehstrecke verbesserte sich im Mittel um 40,4 Meter (22,6%); In Bezug auf die FEV ergab sich im Mittel keine signifikante Änderung (-0,05%). Es fanden sich 6 Patienten mit deutlicher klinischer Verbesserung und Zunahme der Gehstrecke im 6MWT um bis zu 124m (79%) sowie der FEV1 um bis zu 220ml (27%).

Zusammenfassung:

Die endobronchiale Ventilimplantation zur Lungenvolumenredaktion stellt eine sinnvolle Therapieoption für selektionierte Patienten mit schwerer COPD dar. Es ist eine weitere Definition prädiktiver Marker notwendig, um Patienten zu identifizieren, welche im klinischen Alltag überdurchschnittlich profitieren.