Pneumologie 2012; 66 - P174
DOI: 10.1055/s-0032-1302589

Schlafbezogene Atmungsstörungen und Schlafcharakteristik nach Lungentransplantation

U Sommerwerck 1, G Weinreich 1, O Anhenn 1, I Moraidis 1, D Kreuseler 1, W Wende 1, M Kamler 2, H Teschler 1
  • 1Ruhrlandklinik, Abteilung Pneumologie-Universitätsklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinikum Essen
  • 2Westdeutsches Herzzentrum Essen, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Bei Patienten nach Lungentransplantation (LTX) wurden bislang nur in kleinen Kollektiven schlafmedizinische Untersuchungen durchgeführt. Deshalb ist das Wissen über Störungen des Schlafprofils und die Prävalenz SBAS begrenzt.

Fragestellung: In einer prospektiven Studie wird ein Patientenkollektiv von angestrebten 110 LTX-Patienten schlafmedizinisch untersucht. Ziel ist die Charakterisierung des Schlafprofils und die Untersuchung auf das Vorhandensein, den Typ und den Schweregrad von SBAS.

Patienten und Methoden: Zwischen März und August 2011 wurden bisher 12 Patienten >6 Monate nach LTX in die Studie eingeschlossen und in einer Polysomnografie (PSG) untersucht. Die Auswertung erfolgte nach Kriterien von Rechtschaffen und Kales. SBAS wurde definiert als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) ≥15/h.

Ergebnisse: Das Patientenkollektiv bestand aus 8Männern und 4 Frauen ((Zeitspanne 6 Monate bis 6 Jahre nach LTX). Die Indikationen für eine Transplantation waren: 5 COPD, 4 Mukoviszidose, 3 idiopathische Lungenfibrose. Das Alter betrug 51,5±11,6 Jahre, der Body-Mass-Index (BMI) 25,2±3,3kg/m2 und die FEV1%Soll 61±36%. Es fand sich eine Schlafeffizienz von 78,9±11,3% und eine Gesamtschlafdauer von 331±63min. Die Patienten verbrachten in S1 4±3%, in S2 52±14%, im Tiefschlaf 30±15% und in REM 15±7%. Die Prävalenz SBAS lag bei 50%. Davon hatten 5 Patienten eine obstruktive Schlafapnoe (OSA).

Schlussfolgerung: Bei Patienten nach Lungentransplantation ist die Schlafeffizienz schlechter als in Referenzkollektiven und die Prävalenz von mittelschweren bis schweren schlafbezogenen Atmungsstörungen hoch. Dabei handelt es sich im Regelfall um eine obstruktive Schlafapnoe. Die klinische Relevanz dieser SBAS muss im Verlauf der Studie geklärt werden.