Wir berichten über zwei Fälle eines hypoxischen Atemversagens sowie über einen Fall
eines kombiniert hypoxisch und hyperkapnischen Atemversagens durch ein toxisches Lungenödem.
Bei zwei Patienten kam es beruflich zu Inhalation von Salzsäuredämpfen bzw. eines
Gemisches von Salpetersäure und Salzsäure. Eine Patientin entwickelte ein Zytostatika-induziertes
toxisches interstitielles Lungenödem.
In allen drei Fällen bestand bei Aufnahme auf die Intensivstation ein schweres hypoxisches
Atemversagen mit den formalen Kriterien eines ARDS. Radiologisch zeigte sich ein schweres
interstitielles Ödem aufgrund eines schweren diffusen Alveolarschadens ohne exsudative
Komponente. Unter Nicht-Invasiver Beatmungstherapie in Kombination mit hoch dosierter
Steroidgabe gelang eine Oxygenierung auf über 92% und eine Reduktion der Atemfrequenz.
Im weiteren Verlauf bildete sich der Alveolarschaden funktionell und radiologisch
zurück, so dass die Patienten ohne funktionelle Defizite entlassen werden konnten.
Zusammenfassend konnte die hypoxische Ateminsuffizienz durch Oxygenierungsverfahren
in Kombination mit Nicht-Invasiver Beatmung überbrückt werden und eine Intubation
mit invasiver Beatmung vermieden werden.