Pneumologie 2012; 66 - V288
DOI: 10.1055/s-0032-1302541

Langzeitregistrierung und Analyse nächtlicher Lungengeräusche bei obstruktiver Schlafapnoe

M Sebert 1, C Pilz 1, C Hansen 1, J Martinez 1, T Penzel 1, I Fietze 1
  • 1Charité-Universitätsmedizin Berlin Klinik für Kardiologie und Angiologie, Interdisziplinäres Schlafmedizinisches Zentrum, Berlin

Einleitung: Die computergestützte Lungengeräuschanalyse hat sich in den letzten Jahren aufgrund des zunehmenden Interesses an telemedizinischem Monitoring weiterentwickelt. Mithilfe des 24- Stunden- Registrierungssystems PulmoTrack®/3050 WHolter™ werden Lungengeräusche als akustische und visuelle Daten während des Schlafs aufgezeichnet. Die Daten werden mit Informationen aus der Polysomnografie verglichen.

Methodik: 10 Probanden im Alter zwischen 18–80 Jahren mit Hinweisen für obstruktive Schlafapnoe (Apnoe- Hypopnoe- Index in der vorausgegangenen Polygrafie >5/h) führten während der diagnostischen Polysomnografie eine Messung mit dem WHolter durch. Dabei wurden Atmungsgeräusche mithilfe von zwei akustischen Sensoren aufgezeichnet. Aufgrund der erwarteten Obstruktion der oberen Atemwege wurde zur Aufnahme von Atemgeräuschen ein Sensor („Trachealmikrophon“) an der lateralen Halsseite geklebt. Das „Lungenmikrophon“ wurde auf die ventrale Brustkorbseite geklebt. Zum PulmoTrack- System zugehöriger Atmungsgurt mit Dehnungssensor und ein Umgebungsmikrophon wurden zusätzlich angebracht. Die diagnostische Polysomnografie (PSG) wurde nach den Regeln der AASM durchgeführt. Die Daten des PulmoTrack WHolter wurden mit der PSG verglichen.

Ergebnisse: Bereits in den ersten oberflächlichen Schlafstadien lässt sich bei Patienten mit Schlafapnoe eine Veränderung von Atemgeräuschen auch in Abwesenheit von Apnoen und Hypopnoen dokumentieren, wahrscheinlich verursacht durch den erhöhten Widerstand der oberen Atemwege infolge einer erhöhten Kollapsabilität, welche wiederum durch verschiedene Mechanismen bei der Schlafapnoe entsteht.

Schlussfolgerung:

Schlafbezogene Atmungsstörungen – darunter die obstruktive Schlafapnoe – rücken zunehmend in den Mittelpunkt sowohl des ärztlichen als auch des allgemeinen öffentlichen Interesses. Lungengeräuschanalysen bietet eine Erweiterung der bisher mittels Polygrafie und Polysomnografie erhältlichen Erkenntnisse.