Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2012; 2(1): 28-33
DOI: 10.1055/s-0032-1302472
Fachwissen
Titelthema: Aggressive und gewalttätige Patienten
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Aggressive und gewalttätige Patienten – Fixierung

Deborah Fogel
,
Tilman Steinert
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Publication Date:
07 February 2012 (online)

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Zusammenfassung

Als Arzt ist man immer wieder mit aggressiv-gewalttätigen oder selbstgefährdenden Patienten konfrontiert. Oftmals herrscht Unsicherheit bezüglich des einerseits für Patienten und Personal sicheren, andererseits ethisch und rechtlich korrekten Umgangs mit Aggressivität und Gewalt im Krankenhaus. Fixierungen stellen die Ultima Ratio der Behandlungsstrategien bei Selbst- oder Fremdgefährdung dar. Daher gilt es vor Einleitung einer Fixierung sorgfältig die Indikation zu prüfen und Alternativen abzuwägen. Der Artikel beschreibt die Indikationen, das praktische Vorgehen und die juristischen Aspekte einer Fixierung.

Kernaussagen

  • Für eine Fixierung muss Folgendes erfüllt sein:

    • Notfall

    • mit erheblicher Selbst- oder Fremdgefährdung

    • und fehlender Geschäfts- bzw. Einwilligungsfähigkeit

  • Die Anordnung erfolgt immer durch den Arzt nach sorgfältiger Indikationsstellung. Sie ist nicht rechtswidrig, wenn sie aus Notwehr oder bei Notstand erfolgt oder richterlich angeordnet ist.

  • Man sollte unbedingt alternative Strategien zur Deeskalation abwägen und die Verhältnismäßigkeit beachten.

  • Fixierte Patienten überwacht man kontinuierlich.

  • Indikation, Art und Dauer der Fixierung werden dokumentiert.

  • Für längere oder regelmäßige Fixierungen braucht man eine richterliche Genehmigung.

Ergänzendes Material