Einleitung: Es wurde bereits nachgewiesen, dass man durch die Inhibition des primär motorischen
Kortex der nicht betroffenen Hemiphäre nach Schlaganfall die Funktion der betroffenen
Hand kurzfristig verbessern kann. Es soll untersucht werden, ob durch eine 1Hz rTMS
über dem primär motorischen Kortex der nicht betroffenen Hemisphäre nach Schlaganfall
die Effizienz einer funktioneller Elektrotherapie zur Verbesserung der Funktion der
Hand gesteigert werden kann. Methodik: Patienten mit einem erstmaligen Schlaganfall und einer mittelschweren sensomotorischen
Handfunktionsstörung wurden in zwei Therapiegruppen randomisiert. Die Stimulationsgruppe
erhielt über 10 Werktage eine inhibierende rTMS (1Hz, 900 Pulse, 100% RMT), die Kontrollgruppe
eine Scheinstimulation (1Hz, 900 Pulse, 0% Stimulationsintensität). Beide Gruppen
erhielten im Anschluss an die rTMS eine funktionelle Elektrotherapie der Hand- und
Fingerextensoren. Die Patienten wurden zu zwei Zeitpunkten getestet: vor der ersten
Behandlung und am Tag der letzten Behandlung. Für die objektive Evaluierung der Veränderung
der Handfunktion wurden motorische Tests durchgeführt (Wolf Motor Function Test, MESUPES)
und es wurden Kraftgrad (BMRC) und aktiver und passiver Bewegungsausmaß der Handgelenkextensoren
ermittelt. Veränderungen der kortikalen Erregbarkeit wurden elektrophysiologisch (MEP)
untersucht. Ergebnisse: Die Analyse der erhobenen Daten zeigte keine signifikante Unterschiede sämtlicher
objektiver Tests zugunsten der Stimulationsgruppe. Eine bessere Verschiebung derkortikalen
Erregbarkeit zugunsten der betroffener Hemisphäre in der Stimulationsgruppe hat die
elektrophysiologische Untersuchung nicht bestätigt. Zusammenfassung: Bei Patienten mit einer mittelschweren Störung der Handfunktion wird durch eine inhibierende
rTMS über dem primär motorischen Kortex der nicht betroffenen Hirnhemisphäre der Therapieeffekt
einer funktionellen Elektrotherapie zur Verbesserung der Handfunktion nicht gesteigert.