Klinische Neurophysiologie 2012; 43 - P003
DOI: 10.1055/s-0032-1301553

Die Bedeutung der Infarktlokalisation für die Entwicklung einer schlafbezogenen Atemstörung nach einem Schlaganfall

A Schmidt 1, A Kemmling 2, EB Ringelstein 1, P Young 1, R Dziewas 1, J Minnerup 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 2Insitut für Klinische Radiologie, Münster

Einleitung: Schlafbezogene Atemstörungen (SBAS) haben eine hohe Prävalenz in der Akutphase nach einem Schlaganfall. Weiterhin ist bekannt, dass SBAS die Mortalität nach einem Schlaganfall erhöhen. Bislang ist nicht bekannt, ob bestimmte Infarktlokalisationen mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von SBAS einhergehen. In der vorliegenden Studie haben wir daher den Zusammenhang von Schlaganfallloalisation und SBAS untersucht. Methoden: In die Studie wurden Patienten mit ischämischem Schlaganfall eingeschlossen. Alle Patienten wurden in der Akutphase nach dem Schlaganfall einer Polysomnographie unterzogen. Eine SBAS wurde definiert als Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) > 10/Stunde. Mittels MRT wurde voxelbasiert die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Infarktes in der Gruppe mit und ohne SBAS bestimmt und miteinander verglichen. Ergebnisse: Bislang wurden 45 Patienten in die Studie eingeschlossen. Von diesen hatten 32 (71.1%) eine SBAS. Die voxelbasierte Analyse ergibt Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen der Infarktlokalisation im rechten Mediastromgebiet und dem Auftreten von SBAS besteht (Abbildung). Aufgrund der geringen Fallzahl war dieser Zusammenhang nicht statistisch signifikant.

Schlussfolgerung: In unserer Studie ergaben sich erste Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen rechtsseitigen Mediainfarkten und dem Auftreten von SBAS besteht. Aktuell werden weitere Patienten in die Studie eingeschlossen.