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DOI: 10.1055/s-0032-1301523
Stimulusgetriebene motorische Aufmerksamkeit und interne Handlungskontrolle: Physiologie und Pathologie
Unter Handlungskontrolle lassen sich viel der eigentlichen Ausführung von Bewegungen vorgeschaltete Prozesse zusammenfassen. Um eine (angemessene) Handlung bewusst auszuführen müssen impulsive Reaktionen unterdrückt und dem jeweiligen Kontext angemessene aus dem motorischen Repertoire ausgewählt werden. Hierbei spielen Gedächtnisinhalte, Emotionen, Motivation und kognitive Prozesse zusammen, bevor sie dann in die gemeinsame motorische Endstrecke münden. Störungen der Handlungskontrolle finden sich als beeinträchtigte Entscheidungsfindung oder verändert Psychomotorik bei vielen neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Gerade im pathologischen Bereich wird dabei die differenzierte Vulnerabilität von kognitiver Motorkontrolle in der Reaktion auf äußere Einflüsse oder Reize und endogener Psychomotorik deutlich. So können Entscheidungen und Reaktionen auf Umweltreize oder Aufgaben beziehungsweise spontane motorische Aktivität differenziell bei Erkrankungen wie der Schizophrenie, der Depression und des M. Parkinson beeinträchtigt werden. Auch wenn Störungen der Handlungskontrolle im klinischen Alltag zu den oft beobachteten und gut erkennbaren Symptomen vieler Erkrankungen zählen, sind die neuronalen verschiedener Komponenten wie der exo- und endogen motivierten Motorik bisher nur unzureichend verstanden. In dieser Präsentation sollen beispielhaft experimentelle Ansätze zur Untersuchung stimulusgetriebener motorische Aufmerksamkeit und interne Handlungsinitiierung dargestellt werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Integration verschiedener Ansätze und Verfahren aus dem Bereich der funktionellen Bildgebung, der Untersuchung neuronaler Konnektivität, der neuropsychologischen Untersuchung und nicht zuletzt der quantitativen Charakterisierung klinischer Defizite.