Klinische Neurophysiologie 2012; 43 - V135
DOI: 10.1055/s-0032-1301521

Anatomische Konnektivität der Basalganglien-Kortex-Schleifen–Neue Erkenntnisse aus diffusionsgewichteter MRT

M Tittgemeyer 1
  • 1Max Planck Institute for Neurological Research, Köln

Die Zweiteilung der Basalganglien in ein direktes und indirektes Projektionssystem hat in den letzten Jahren wegen der damit verbundenen Erklärungsmöglichkeiten für eine Vielzahl klinischer und funktionell-anatomischer Studien große Bedeutung erlangt. Allerdings sind manche Befunde nicht mit einer indirekten Verbindung in Einklang zu bringen, weshalb aktuell Verfeinerungen des Modells wie multiple indirekte Wege bzw. hyperdirekte kortikofugale Fasersysteme unter Umgehung der striatopallidalen Projektionen diskutiert werden. Diese Umgehungsmöglichkeiten scheinen vor allem für kompensatorische Mechanismen eine Rolle zu spielen. Gegenstand des Vortrags ist die Identifikation und Charakterisierung der Fasersysteme der Basalganglien im menschlichen Gehirn. Im Fokus sollen dabei die sog. Nebensysteme stehen, vor allem das sog. hyper-direkte Fasersystem und die Interaktion zwischen Basalganglien und Cerebellum. Diskutiert wird, inwieweit die Methode der diffusionsgewichteten Magnetresonanztomographie (dMRT) im Zusammenhang mit der sog. diffusionsbasierten Traktographie Informationen über die entsprechenden faseranatomischen Verbindungen liefern kann.