Klinische Neurophysiologie 2012; 43 - V122
DOI: 10.1055/s-0032-1301509

European DTI Study in Dementia – MRT Volumetrie der frontobasalen cholinergen Kerngebiete bei Alzheimer Erkrankung

I Kilimann 1, M Grothe 2, H Heinsen 3, GB Frisoni 4, A Fellgiebel 5, M Filippi 6, H Hampel 7, S Klöppel 8 SJ Teipel 2 und die EDSD Gruppe
  • 1Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Rostock/Greifswald, Rostock
  • 2Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock
  • 3Abteilung für Morphologische Hirnforschung, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • 4LENITEM Laboratory of Epidemiology, Neuroimaging and Telemedicine, IRCCS Centro San Giovanni di Dio, FBF, Brescia, IT
  • 5Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • 6Neuroimaging Research Unit, Institute of Experimental Neurology, Division of Neuroscience, Scientific Institute and University "Vita-Salute" San Raffaele, Mailand, Italien
  • 7Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
  • 8Freiburg Brain Imaging, Freiburg

Fragestellung:

Die MRT Volumetrie der Hippocampusformation und der Amygdala sind eine zunehmend etablierte Methode zur unterstützenden bildgebenden Diagnostik bei Patienten mit Verdacht auf Alzheimer Erkrankung. Hier konnten sowohl mono- als auch multizentrische Studien krankheitstypische Veränderungen bestätigen.

Neuropathologische postmortem Untersuchungen an Gehirnen von Alzheimer Patienten zeigten neben den Veränderungen im mesialen Temporallappen auch atrophische Veränderungen im Bereich der cholinergen Kerngebiete der Frontobasis. In ersten monozentrischen In-vivo-Untersuchungen konnten wir diese Ergebnisse durch den kernspintomographischen Nachweis einer Volumenreduktion im Bereich des Nucleus basalis Meynert bestätigen (1,2).

Ob diese Veränderungen im cholinergen basalen Vorderhirn auch im Rahmen einer multizentrischen Untersuchung reproduziertbar sind, soll in dieser Studie überprüft werden.

Methodisches Vorgehen:

Im Rahmen der European DTI Study in Dementia (EDSD) wurde MRT-Datensätze von insgesamt 143 gesunden Probanden und 137 Probanden mit der Diagnose einer klinisch wahrscheinlichen Alzheimer Erkrankung nach NINCDS-ADRDA Kriterien gesammelt. Insgesamt waren acht europäische Zentren mit neun verschiedenen MRT Scannern mit 1,5 oder 3 Tesla Feldstärke involviert. Die MRT Volumetrie wurde an hochauflösenden anatomischen 3D-Datensätzen durchgeführt. Die Identifikation der Kerngebiete des Nucleus basalis Meynert erfolgte mithilfe einer Karte des basalen Vorderhirns aus Post-mortem-Daten. Die Datenanalyse erfolgte mit hochauflösender deformationsbasierter Morphometrie.

Ergebnisse/ Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse der multizentrischen Auswertung der bildmorphologischen Veränderungen der cholinergen Kerngebiete werden im Rahmen des Kongresses präsentiert. Dies ist die erste multizentrische Studie zur Stabilität der Volumetrie des basalen Vorderhirns als diagnostischem Marker der AD.

Literatur: (1) Grothe M, Heinsen H, Teipel SJ, (2011). Atrophy of the Cholinergic Basal Forebrain Over the Adult Age Range and in Early Stages of Alzheimer's Disease. Biol Psychiatry Aug 3 [Epub ahead of print]. (2) Teipel SJ, Meindl T, Grinberg L, Grothe M, Cantero JL, Reiser MF, Möller HJ, Heinsen H, Hampel H (2011). The cholinergic system in mild cognitive impairment and Alzheimer's disease: an in vivo MRI and DTI study. Hum Brain Mapp. Sep;32(9):1349-62.