Klinische Neurophysiologie 2012; 43 - V067
DOI: 10.1055/s-0032-1301470

Verlernen pathologischer Synchronisation mit CR-Neuromodulation

PA Tass 1
  • 1Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-7), Jülich

Ziele/Fragestellung: Bei mehreren Hirnerkrankungen findet sich in charakteristischen Hirnarealen pathologisch gesteigerte Synchronisation. Dieser soll mittels geeigneter Stimulation spezifisch entgegengewirkt werden. Methodisches Vorgehen: Die modellbasiert entwickelte Coordinated Reset (CR)-Stimulation zielt darauf ab, durch Desynchronisation pathologische synaptische Konnektivität und neuronale Synchronisation anhaltend zu verlernen. CR-Neuromodulation kann invasiv (z.B. elektrisch) als auch nicht-invasiv (z.B. akustisch) realisiert werden. Dieser Ansatz wurde elektrisch bzw. akustisch in den Bereichen Parkinson (in MPTP-Affen und ausgeleiteten Patienten) bzw. Tinnitus getestet. Ergebnisse: CR-Neuromodulation führt zu einer lang anhaltenden Desynchronisation und Abnahme der klinischen Symptomatik. S chlussfolgerung: Die experimentellen bzw. klinischen Ergebnisse bestätigen die theoretischen Vorhersagen und deuten darauf hin, dass CR eine Plattformtechnologie zur Behandlung von Hirnerkrankungen mit pathologischer Synchronisation ist.