Klinische Neurophysiologie 2012; 43 - V043
DOI: 10.1055/s-0032-1301456

Sprachparadigmen für die fMRT bei Kindern: klinische Anwendungen

M Wilke 1
  • 1Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin, Abteilung für Neuropädiatrie, Tübingen

Fragestellung: Die funktionelle Bildgebung in der Sprachdomäne hat sich in den letzten Jahren in der prächirurgischen Evalution von Patienten mit zerebralen Läsionen etabliert. Allerdings ist die Anwendung bei Kindern deutlich weniger weit fortgeschritten, aufgrund von distinkten Problemen auf verschiedenen Ebenen.

Methodisches Vorgehen und Ergebnisse: Die erste Hürde ist die Entwicklung und Anpassung von fMRT-Aufgaben an die Anforderungen von Kindern, wo insbesondere auf den Schwierigkeitsgrad und den Einbau von Feedback zu achten ist. Die Durchführung einer fMRT-Untersuchung an einem nicht-sedierten Kind stellt insbesondere bei kleineren Kindern (ab ca. 5 Jahren) eine erhebliche Herausforderung dar, die viel Erfahrung benötigt. In der angemessenen Datenverarbeitung und der Interpretation und Einordnung in den entwicklungsneurologischen Zusammenhang besteht ein weiteres Problem, das eine fMRT-Studie bei Kindern von einer fMRT-Studie bei Erwachsenen unterscheidet. In diesem Vortrag werden die bisherigen Erfahrungen mit wissenschaftlich und klinisch-indizierten fMRT-Untersuchungen in der Sprachdomäne in Tübingen berichtet, und unsere Lösungsansätze für die verschiedenen Probleme werden aufgezeigt.

Schlussfolgerung: Die Durchführung von fMRT-Untersuchungen der Sprachdomäne ist auch bei kleineren Kindern möglich, birgt aber eine Reihe von Schwierigkeiten, die bei der Planung, Durchführung und Auswertung von solchen Untersuchungen beachtet werden müssen.