Einleitung: Die prächirurgische Diagnostik von Patienten mit pharmakoresistenten Epilepsien kann auch nach Durchführung von MRT und Video-EEG-Monitoring (VEEG) ohne Hinweis auf eine epileptogene Läsion bleiben. Weitere Methoden wie morphometrische MRT-Analyse, PET, SPECT oder MEG können in diesem Fall zur Präzisierung der Fokushypothese beitragen. Insbesondere MEG wird kostenbedingt nur von wenigen Epilepsiezentren angewandt. Diese Studie dokumentiert den additiven Nutzen des MEG zur Bildung einer prächirurgischen Fokushypothese. Patienten und Methoden: Drei Patienten der Klinik für Epileptologie, Bonn, mit häufigen, stereotypen, hypermotorischen Anfällen aber ohne klare Fokushypothese trotz elaborierter prächirurgischer Diagnostik wurden zur MEG-Diagnostik inkl. Quellenlokalisation an das Epilepsiezentrum Erlangen überwiesen. Ergebnisse: Bei zwei von drei Patienten wurden aufgrund der Ergebnisse der MEG-Quellenlokalisation erstmalig subtile morphologischer Veränderungen identifiziert. Bei einem Patienten war die Lokalisationsgenauigkeit des MEG wegen einer unzureichenden Detektion epileptischer Aktivität unzureichend. Bei diesem Patienten deckte die 1×1×1mm FLAIR-Sequenz die epileptogene Läsion auf. Eine läsions-fokussierte, minimal invasive Diagnostik mit Tiefenelektroden bestätigte den intraläsionellen Anfallsursprung bei allen drei Patienten. Die Histologie ergab dysplastische Läsionen. Das postoperative Outcome war bei zwei Patienten Engel 1a und bei einem Patienten Engel 1d. Diskussion: Selbst bei Versagen multipler vorheriger Methoden kann das MEG zur Identifikation epileptogener Läsionen beitragen, sogar wenn sich die Läsionen in tiefen anatomischen Regionen befinden. Die MEG-Diagnostik kann in den Fällen minimal-invasive Diagnostik ermöglichen, in denen sonst umfangreiche Invasiv-EEG-Ableitungen notwendig wären. Für Epilepsie-Zentren ohne MEG kann eine Überweisung von Patienten an MEG-Zentren sinnvoll sein.