Laryngorhinootologie 2012; 91(02): 96-97
DOI: 10.1055/s-0031-1301337
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar der Schriftleitung

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G. Rettinger
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Publication Date:
06 February 2012 (online)

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G. Rettinger

Liebe Leserinnen und Leser,·

in dieser Februarausgabe der LRO finden Sie eine Liste von Kolleginnen und Kollegen, welche die Schriftleitung um die Erstellung von Gutachten gebeten hat. Sie ist relativ lang, denn wir wollten den nicht unerheblichen Aufwand auf möglichst viele Schultern verteilen. Verlag und Schriftleitung bedanken sich sehr herzlich für die kompetenten Beurteilungen, die nicht nur der Qualität dienen, sondern auch wertvolle Hinweis für die Autoren liefern. „Referiert und diskutiert“ werden die Ergebnisse einer amerikanischen Studie über vollimplantierbare aktive Mittelohrimplantate. Im Vergleich zu Systemen mit einem externen Audioprozessor [1] ist jedoch mit einer höheren Störanfälligkeit zur rechnen. Eine weitere Studie über den Effekt von nasalen Steroiden auf Tubenfunktionsstörungen konnte keine positiven Effekte nachweisen. Wenn man davon ausgeht, dass Schleimhautentzündungen im Rahmen einer chronischen Rhinosinusitis auch auf die Tuben- und Mittelohrschleimhaut Einfluss haben können, so wäre mit der nachgewiesenen Wirksamkeit der Steroide auf die Nasenschleimhaut [2] auch eine positive Beeinflussung von Schleimhautveränderungen [3] insgesamt zu rechnen. Aufgrund methodischer Einschränkungen ist daher die negative Aussage der Autoren zu relativieren. Eine „Übersicht“ über Lippen-Kiefer-Gaumenspalten in ihren verschiedenen Kombinationen und Ausprägungen umfasst auch neuere Erkenntnisse über diskutierte Ursachen. Vor allem Gaumendefekt und Gaumenverschluss scheinen eine besondere Rolle für die Entwicklung des Mittelgesichts zu spielen [4]. Als „inte­ressanter Fall“ wird eine „Halsepithese“ zur Versorgung von operativ nur schwer verschließbaren großen Pharynx-Hautdefekten nach Tumor­therapie vorgestellt. Während Epithesen im Allgemeinen dem ästhetischen Ersatz fehlender Körperteile dienen [5], werden sie hier zur funktionellen Abdichtung verwendet. Der andere interessante Fall beschreibt eine Duplikatur des Gehörganges, die sich als Fistel bis zur Wange fortsetzte. Derartige Wangenfisteln führen oft zu Fehldiagnosen [6] [7]. Bei der Operation ist die Lagebeziehung zum Nervus facialis zu beachten. In der Rubrik „Gutachten und Recht“ wird auf die Sonderstellung der Hochschulambulanzen hingewiesen. Außerdem finden Sie folgende „Originalarbeiten“.