Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1300938
Vielfalt der Lebenswelten – Zusammenhänge zwischen Lebenssituation und Entwicklungsstand bei Einschulungskindern
Für den Kreis Recklinghausen wird aufgezeigt, wie sich die Zusammenhänge zwischen dem Bildungsstand und der Alltagssprache der Familie sowie den Entwicklungs- und Gesundheitschancen der Kinder auswirken. Dabei ist besondere Aufmerksamkeit den Möglichkeiten einer kleinräumigen Auswertung der Daten geschuldet. Denn als „Randzone des Ruhrgebiets“ zeichnet sich der Kreis durch eine ausgeprägte Heterogenität der Lebenslagen aus, wobei die Tendenzen der Segregation zu sehr unterschiedlichen sozialen Lebensräumen für Kinder führen.
Der umfangreiche Datensatz über 23.600 Kinder der Einschulungsjahrgänge 2006 bis 2009lässt eine differenzierte Analyse der gesundheitlichen Ausgangslagen der Vorschulkinder zu und zeichnet zugleich ein deutliches Bild der vielfältigen Lebenswelten der Familien und Kinder in den Städten und Stadtteilen des Kreises. Es werden regionale Verteilungsmuster sichtbar, die besonders auf der Ebene der Stadtteile wirksam sind und eine Geschlossenheit homogener Bezirke bedingen. Neben Stadtteilen, in denen die Einschulungskinder überwiegend einen guten Gesundheits- und Entwicklungsstand aufweisen, liegen jene Bezirke, die von Familien geprägt werden, in denen bereits für die Vorschulkinder soziale und gesundheitliche Risiken kumulieren.
Mit der differenzierten und kleinräumigen Analyse der Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen trägt der öffentliche Gesundheitsdienst dazu bei, dass der Kommune belastbare Planungsdaten vorliegen, die es ermöglichen, gezielt solche Fördermaßnahmen weiter zu entwickelt, die besonders den Kindern zugute kommen, deren Entwicklungs- und Gesundheitschancen nicht nur anders, sondern schlechter sind.