Rofo 2012; 184 - BGR02
DOI: 10.1055/s-0031-1300859

Ventrikuläre Tachykardie des Eigenherzens nach heterotoper Herztransplantation – Kardiale Funktionsanalyse durch sequentielle Echokardiografie

H Bültel 1, D Amelingmeyer 1, T Wichter 1
  • 1Marienhospital Osnabrück, Kardiologie, Osnabrück

Wir berichten über einen 81-jährigen Patienten, welcher bei fortgeschrittener koronarer Herzkrankheit (KHK) mit Vorderwandmyokardinfarkt, aortokoronarer Bypass-Operation (Sequentialbypass auf den ersten Marginal- sowie den ersten Diagonalast) sowie Vorderwandaneurysmektomie im Alter von 62 Jahren eine heterotope Herztransplantation (HTX) erhielt. Auch das Spenderherz entwickelte im weiteren Verlauf eine KHK mit Notwendigkeit mehrer Koronarinterventionen (PTCA RCX 15 Jahre post HTX, PTCA RCA 17 Jahre nach HTX).

Bei schwerer ischämischer Kardiomyopathie des Eigenherzens wurde der Patient 19 Jahre nach heteotoper HTX wegen einer anhaltenden ventrikulären Tachykardie (sVT) des Eigenherzens notfallmäßig stationär aufgenommen.

Nach elektrischer Kardioversion (EKV) mit Terminierung der sVT war im Oberflächen-EKG zunächst keine elektrische Aktivität des Eigenherzens sichtbar. Im Verlauf konnte wieder ein Sinusrhythmus des Eigenherzens dokumentiert werden. Das Spenderherz hatte direkt nach EKV bereits einen Sinusrhythmus. Transthorakal echokardiographisch kann bei initial stehendem Eigenherz im Verlauf eine Stabilisierung auf das zuvor bereits bestehende Niveau einer schwergradig eingeschränkten linksventrikulären Funktion dokumentiert werden. Das Spenderherz hat echokardiographisch eine mittelgradig eingeschränkte linksventrikuläre Funktion.

Auch in sehr komplexen Fällen gelingt durch die nicht invasive kardiale Bildgebung – in diesem Fall durch sequentielle Echokardiografie des Eigenherzenes (in Linksseitenlage) und des Spenderherzens (in Rechtsseitenlage) – eine Analyse der kardialen Funktion.

- EKG (Eigenherz, Spenderherz)

- Transthorakale Echokardiografie (Eigenherz, Spenderherz