Z Orthop Unfall 2012; 150(2): 141
DOI: 10.1055/s-0031-1298402
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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EditorialUlrich Stöckle, Dieter C. Wirtz
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Publication Date:
12 April 2012 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

wie in den vorangegangenen Editorials angekündigt, findet vom 23.–25. Mai 2012 der diesjährige Europäische Kongress der Orthopädie und Unfallchirurgie (EFORT-Kongress) in Berlin statt. Neben einer Vielzahl von Themen aus dem gesamten Bereich unseres Fachgebiets liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf der von der UN (United Nations) und der WHO (World Health Organization) ausgerufenen Dekade für Verkehrssicherheit 2011 bis 2020. Was ist der Inhalt und die Zielsetzung dieser Initiative? Nach Schätzung der WHO sterben weltweit mehr als 1,27 Mio. Menschen an verkehrsbedingten Verletzungen, mehr als 50 Mio. Menschen werden im Straßenverkehr jährlich verletzt. Damit sterben weltweit mehr Menschen durch Verkehrsunfälle als durch Malaria, Tuberkulose und HIV-Infektionen zusammen. 90 % dieser tödlichen Verkehrsunfälle kommen in Entwicklungs- und Schwellenländern vor. Weltweit ist der verkehrsunfallbedingte Tod beim jüngeren Menschen zwischen dem 5. und 44. Lebensjahr die häufigste Todesursache. Hauptursache für diese hohe Anzahl von Verkehrstoten und Verletzten sind die in vielen Ländern fehlenden gesetzlichen Regelungen wie beispielsweise die Helmpflicht, die Anschnallpflicht, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Fahrausbildungen und der insgesamt schlechte Sicherheitszustand der Verkehrsmittel. Die damit verbundenen ökonomischen Kosten belaufen sich auf mindestens 100 Billionen Dollar pro Jahr. Damit wird klar, dass die Verkehrssicherheit sowohl für jeden einzelnen als auch für das Gesundheitssystem und letztendlich den Arbeitsplatz Krankenhaus einen immensen Impact hat.

Die UN-Initiative „Decade of Action for Road Safety“ will weltweit durch gesetzgeberische Vorgaben in den einzelnen Ländern und in der Unterstützung der Entwicklung sicherer Fahrzeuge dazu beitragen, die genannten dramatischen Todes- und Verletzungszahlen zu reduzieren.

Obwohl in Europa die genannten Sicherheitsaspekte auf den Straßen und in der immer fortwährenden Entwicklung der Verkehrsmittel schon weitgehend umgesetzt sind, macht es Sinn, diese Initiative zur Verbesserung der weltweiten Verkehrssicherheit zu unterstützen und gerade beim EFORT-Kongress zu thematisieren. Neben der Darstellung von „Zahlen und Fakten“ sowie Car Crash Dummies werden Partner aus der Automobilindustrie und von „First Aid“-Organisationen ihre Konzepte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit der Zukunft darstellen. Am letzten Kongresstag, Freitag, den 25. Mai 2012, findet dann als besonderes Highlight eine Drive-Car-Crash-Stunt-Show im Innenhof des ICC statt, bei der dann jedem von uns ein Unfallereignis vor Augen geführt werden wird, welches man niemals erleben möchte.

Insofern wird nicht nur über Verkehrssicherheit geredet, sondern auch emotional das Bewusstsein zum eigenen Verhalten auf den Straßen geschärft.

Wir laden Sie daher herzlichst zum diesjährigen EFORT-Kongress nach Berlin ein. Wir sind sicher, dass dieser nicht nur wegen der Road-Safety-Aktivität ein Highlight im orthopädisch-unfallchirurgischen Kongresskalender ist.

Ihre

Ulrich Stöckle

Dieter C. Wirtz

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Stöckle, Ärztlicher Direktor

BGU Klinik Tübingen

Schnarrenbergstraße 96

72076 Tübingen

Phone: 0 70 71/6 06-10 01

Fax: 0 70 71/6 06-10 02

Email: ustoeckle@bgu-tuebingen.de

Univ.-Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Universitätsklinikum Bonn

Sigmund-Freud-Straße 25

53105 Bonn

Phone: 02 28/2 87-1 41 70

Fax: 02 28/2 87-1 41 75

Email: dieter.wirtz@ukb.uni-bonn.de

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