Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1297334
Luetische Panuveitis beidseits bei M. Waldenström – ein Fallbericht
Hintergrund: Die Syphilis gewinnt durch eine ansteigende Inzidenz wieder an Bedeutung. Wegen der Beteiligung unterschiedlicher Organsysteme und unspezifischer Symptome ist die Diagnosefindung oft erschwert. Methode: Wir berichten über einen 54-jährigen Patienten, der seit 2008 in unserer Klinik wegen eines Engwinkelglaukoms, mit rezidivierender Iridozyklitis und im Verlauf auftretender Uveitis anterior und -intermedia behandelt wurde. Es lag ein bekanntes Immunozytom vor. Im Verlauf sahen wir eine hochgradige Visusminderung infolge massiver Panuveitis mit AZ-Verschlechterung und Wesensveränderung. Ergebnisse: Es erfolgten eine erneute serologische Abklärung, eine diagnostische Vorderkammerpunktion und -Vitrektomie. Es wurden positive Lues-Titer erfasst, so dass eine Hochdosis-Penicillintherapie eingeleitet wurde, worunter es zu einer signifikanten Befundbesserung kam. Schlussfolgerung: Ein atypischer Verlauf der Lues wird vor allem bei Erkrankungen des Immunsystems beobachtet und kann in diesem Zusammenhang fehlgedeutet werden. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden Inzidenz sollte daher bei unklaren Augenaffektionen, insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Risiko, die Syphilis in die Differenzialdiagnose einbezogen werden und initial eine Luesserologie erfolgen.