Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - KV43
DOI: 10.1055/s-0031-1297330

Infektassoziierte anteriore Uveitis: Einsichten und Aussichten

U Pleyer 1, S Metzner 1, S Winterhalter 1, P Ruokonen 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Verbesserte diagnostische Möglichkeiten und aktuelle Hinweise lassen einige bisher idiopathische Formen der anterioren Uveitis in einem neuen Licht erscheinen. Herpes simplex- und Varizella zoster Viren sind als Ätiologie intraokularer Entzündung gut bekannt. Andere Viren der Herpes Familie, insbesondere das Cytomegalovirus und Rubella Virus haben dagegen erst in den letzten Jahren größere Beachtung als Ursache anteriorer Uveitis erhalten. Unklar ist inwieweit die unterschiedlichen Erreger gemeinsame bzw. differierende klinische Merkmale aufweisen. Patienten: Die letzten 100 Patienten mit Nachweis einer viralen Genese wurden zur Analyse herangezogen. Ergebnisse: Demografisch waren Patienten mit Rubella V. Nachweis am jüngsten und wiesen bei >90% einen chronischen Verlauf auf. Hier wurden mit 7% auch am häufigsten bilaterale, anteriore Uveitiden beobachtet. Die Infektion mit HSV und VZV führte dagegen zu einem überwiegend akuten, rezidivierendem Krankheitsgeschehen. Irisatrophie, posteriore Synechien und Hornhautbeteiligungen waren weitere klinische Merkmale. Schlussfolgerungen: Klinische Charakteristika und rel. typische Verläufe lassen bei vielen Patienten eine Einschätzung der Ätiologie zu. Der intraokulare Nachweis des infektionsassoziierten Erregers ist stets wünschenswert und für die Therapieentscheidung sehr hilfreich.