Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - KV42
DOI: 10.1055/s-0031-1297329

Kurzfristige Visusentwicklung nach intensivierter Therapie bei Gefäßverschlüssen

A Täumer 1, AM Hoang 1, A Just 1, C Wirbelauer 1
  • 1Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH

Hintergrund: VEGF-Hemmer werden zur Therapie des Makulaödems unterschiedlicher vaskulärer Genese erfolgreich eingesetzt. In unserer klinischen Untersuchung wurde die Wirksamkeit des VEGF-Inhibitors Bevacizumab bei retinalem Venenverschluss mit Makulabeteiligung beurteilt. Methoden: 25 Patienten mit einem venösen Verschluss und daraus resultierendem Makula- oder Netzhautödem wurden untersucht. Bei allen Patienten wurden eine intravitreale Avastin-Injektion sowie eine isovolämische Hämodilution durchgeführt. 80% der Patienten erhielten zusätzlich einen Thrombozytenaggregationshemmer (ASS 100) und 44% eine dreitägige hochdosierte intravenöse Prednisolon-Gabe. Nach 4 bis 6 Wochen erfolgte die ambulante Wiedervorstellung mittels OCT- und FAG-Kontrolle. Ergebnisse: Der durchschnittliche Visus stieg signifikant von präoperativ 0,13 auf postoperativ 0,20 (p=0,001). Nach 4 bis 6 Wochen zeigte sich der Visus stabil bei im Mittel 0,21. Die zentrale Netzhautdicke im OCT verringerte sich innerhalb der 6 postoperativen Wochen signifikant um 167µm (32%) von präoperativ durchschnittlichen 520µm auf 353µm (p=0,002). Schlussfolgerungen: Nach intravitrealer Injektion von Avastin bei Makulaödem nach venösen Verschlüssen zeigt sich eine deutliche morphologische Abnahme der zentralen Netzhautschichtdicke. Eine initiale Visusverbesserung war direkt postoperativ zu verzeichnen. Auch nach 6 Wochen zeigte sich diese Visusverbesserung stabil. Trotzdem muss im weiteren Verlauf die Ödemsituation weiter beurteilt und je nach Befund mit zusätzlichen Maßnahmen behandelt werden.