Wirksamkeit von Ozurdex® bei retinalen venösen Gefäßverschlüssen

Hintergrund: Erste Ergebnisse hinsichtlich Wirksamkeits- und Nebenwirkungsprofil von primären Ozurdex®-Implantaten (Dexamethason) auf das Makulaödem bei retinalen venösen Gefäßverschlüssen. Methoden: Eingeschlossen wurden 27 Patienten mit Astvenenverschluss (AVV) oder Zentralvenenverschluss (ZVV), die zwischen November 2010 bis August 2011 intravitreal mit Ozurdex® behandelt wurden, mit einem Visus zwischen 0,05 und 0,8. Die Beobachtungsdauer war 5 Monate. Es erfolgten monatliche Visus-, Tensions- und SD-OCT-Kontrollen. Der durchschnittliche Verschlussalter bei Ozurdex®-Implantation lag bei 13,6 Monaten. An einem ZVV litten 10 Patienten und an einem AVV 17 Patienten. 4 Patienten waren mit Avastin® (Bevacizumab) vorbehandelt worden. Eine antiglaukomatöse Therapie bestand zum Zeitpunkt der Ozurdex®-Implantation in 14 Fällen. Ergebnisse: Der Visus verbesserte sich von 0,26 auf maximal 0,48 nach 3 Monaten und war nach 5 Monaten 0,39. Die zentrale NH-Dicke reduzierte sich von 539µm auf 289µm nach 2 Monaten und war nach 5 Monaten 404µm. Die Tensiowerte zeigten einen Anstieg von 15,4 auf 18,4 – nach 5 Monaten war der Druck durchschnittlich 13,5. Zwei Patienten erlitten eine Tensiodekompensation auf 40mmHg. Alle Implantationen konnten komplikationslos durchgeführt werden. Im Zeitverlauf wurden 17 Patienten zentral/panretinal gelasert. Eine Wiederbehandlung erfolgte bei 13 Patienten. Diese wurde bei 6 Patienten mittels einer erneuten Ozurdex®-Implantation und bei 7 Patienten mittels Lucentis® (Ranibizumab) durchgeführt. Schlussfolgerungen: Ozurdex® zeigte eine gute Wirksamkeit bei geringem Nebenwirkungsprofil auf das Makulaödem bei venösen Verschlüssen insbesondere innerhalb der ersten 3 Monate nach Implantation. Ab dem 4. Monat muss mit einer Abnahme der Wirksamkeit gerechnet werden.