Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - K15
DOI: 10.1055/s-0031-1297302

Photoemission der Netzhaut beim Menschen

E Roth 1, V Bleyer 1
  • 1Düsseldorf – Institut für Physiologische Optik im Augenzentrum Friedrichstadt

Die Nichtlinearität der Leistungsverstärkung des Lichts in der Netzhaut führt im dunkeladaptierten Auge, in dem selbst das Sehen einzelner Lichtphotonen möglich ist, als Analogon zu einem Dunkelstrom in einem Verstärker bspw. mit der Lock-in-Technik, auch zur spontanen Aussendung von Lichtteilchen, die mit einem Photomultiplier vor dem Auge des Probanden in einem absolut lichtdichte Raum aufgenommen werden können. Die emittierten Photonen werden im sichtbaren Spektrum scheinbar zufällig aus dem Auge in die Umgebung ausgesandt. Diese Ereignisse scheinen unkorrelliert aufzutreten und können – wie bei einem Geiger-Müller-Zählrohr – hörbar gemacht werden. Eine Zuordnung zu den Quellen der Photonen auf der Netzhaut ist mit dem derzeitigen Aufbau nicht möglich, eine Abbildungsoptik wie bei einer Funduskamera macht den gesamten Aufbau für diese Messungen zu unempfindlich. Geplant sind weitere Experimente, die die Charakteristik der beobachteten Photonen und ihren Ursprungsort sowie das zeitliche Muster ihres Auftretens auflösen soll.