Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - K14
DOI: 10.1055/s-0031-1297301

Das „trockene Auge„: Neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie

S Mergler 1, M Sahlmüller 1, U Pleyer 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Hornhaut- und Bindehautepithelzellen unterliegen permanent äußeren Einflüssen, die durch einen verminderten Tränenfilm zusätzlich alteriert werden. Zellbiologische Untersuchungen belegen eine besondere Rolle Kalzium-abhängiger Mechanismen. Transient Rezeptor Potenzial (TRP)-Kanäle sind wesentlich an der Regulation des intrazellulären Kalziums beteiligt. Wir konnten kürzlich die Expression von Capsaicinrezeptoren (TRPV1) und Osmosensoren (TRPV4) in diesen Zellen nachweisen, die mit der Regulation der Osmose korrelieren. Daher wurden diese TRP-Kanäle als endogene Modulatoren für die Pathophysiologie des trockenen Auges vorgeschlagen. Ziel ist die nähere Untersuchung der Eigenschaften dieser Kanäle in Zellen der Augenoberfläche. Methoden: In vitro Elektrophysiologie (Calcium Imaging, Patch-Clamp Technik). Ergebnisse: Erstmals konnte ein Zusammenhang zwischen Temperatur- sowie Osmo-sensitiven TRP-Kanälen und dem trockenen Auge gezeigt werden. Schlussfolgerung: Die Charakterisierung dieser TRP-Kanäle in Zellen der Augenoberfläche trägt zum besseren Verständnis der Biologie des Hornhaut- und Bindehautepithels bei. Die gezielte Modulation der Aktivität dieser TRP-Kanäle könnte neue Ansätze zur Entwicklung und Verbesserung der Therapie des trockenen Auges bieten.