Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - V6
DOI: 10.1055/s-0031-1297293

Phakoliquifikation oder Phakoemulsifikation

T Pahlitzsch 1, S Pahlitzsch 1, A Krizic 1
  • 1Berlin – Augenklinik Ringcenter, Berlin – Augenklinik am Wittenbergplatz, Luckenwalde – Augentagesklinik Luckenwalde

Hintergrund: Immer schon wurde und ganz aktuell wird nach Alternativen zur Phakoemulsifikation gesucht. Seit einigen Jahren gibt es die Phakoliquifikation mittels Wasserstrahl. Wir haben untersucht wie diese Technik im Vergleich zur Phakoemulsifikation abschneidet. Methode: Insgesamt 314 Operationen mittels Phakoliquifikation wurden mit ebenso vielen mittels Phakoemulsifikation verglichen. Dabei wurde auf die OP-Zeit, die Komplikationen und die postoperative Wundheilung geachtet. Ebenso wurde die Hornhautdicke vor und nach der Operation mittels Ultraschallpachymetrie ermittelt. Auch die Nachstarrate nach 3 Monaten wurde bewertet. Die Befunde postoperativ wurden unabhängig von 2 Fachärzten erhoben ohne die OP-Technik zu kennen. Ergebnisse: Bereits im Verlauf der Studie wurden mittels Liquifikation nur Linsen bis Kernhärte 2 bis maximal 3 operiert. Postoperativ zeigten sich eindeutig weniger Zellen (us 1,7 vs. LQ 1,1) und Tyndall Effekt (us 1,8 LQ 1,1) in den mittels Liquifikation operierten Augen. Eine Kapselruptur trat in der Gruppe der Phakoemulsifikation auf. Die Endothelzellzahl war mit unserer Messtechnik in beiden Gruppen gleich. Visus und Refraktion zeigten keinen Unterschied postoperativ. Die Hornhaut erscheint direkt postoperativ klarer. Die Nachstarrate zeigte keinen statistisch relevanten Unterschied. Schlussfolgerung: Die Liquifikation ist eine ebenso sichere Technik zur Entfernung der getrübten oder klaren Augenlinse. Die postoperative inflammatorische Reaktion fällt geringer aus und Fragen zur Häufigkeit der Maculaödeme und der cornealen Reaktion bleiben zu prüfen. Bei weichen Linsen ist die Liquifikation die leichter zu beherrschende Technik.