Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - V3
DOI: 10.1055/s-0031-1297290

Refraktive Linsenchirurgie – was ist der Standard?

A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde

Hintergrund: In der refraktiven Chirurgie haben sich in den letzten Jahren auch Intraokularlinsen (IOL) für Standard-Verfahren etabliert. Dabei handelt es sich vor allem um Indikationsbereiche, die mit der Laserchirurgie nicht befriedigend behandelt werden können, wie hohe Myopie oder Presbyopie. Methoden: Die unterschiedlichen IOL-Typen wie phake Linsen (Vorderkammer- oder Hinterkammer-Fixation), Multifokallinsen und akkommodative IOL werden vorgestellt und nach Indikationsbereich und IOL-Modell differenziert bewertet. Ergebnisse: Für die Indikation der Presbyopie sind derzeit die sogenannten Multifokallinsen die Therapie der Wahl, akkommodative IOL sind eher zurückhaltend zu bewerten. Für die hohe Myopie ist die Wahl des IOL-Modells von Bedingungen bei Patient und Operateur abhängig, Vorderkammer-IOL der älteren Generation sind obsolet, die der jüngsten Generation vielversprechend. Für die (hohe) Hyperopie ist in der Regel der refraktive Linsenaustausch sinnvoll, Alternativen sind im Einzelfall denkbar. Schlussfolgerung: Die refraktive Linsenchirugie ist durch die jüngsten Entwicklungen der IOL und aufgrund inzwischen vorliegender Langzeitdaten als sicher und gut vorhersehbar anzusehen. Je nach Indikationsbereich sollten dem Patienten die möglichen Alternativen aufgezeigt werden.