Z Gastroenterol 2012; 50 - P2_23
DOI: 10.1055/s-0031-1295820

Differentielle Regulation von Genen des hepatischen Lipidmetabolismus durch Ursodeoxycholyl Lysophosphatidylethanolamid in verschiedenen diätetischen Modellen der NAFLD

A Pathil 1, A Warth 2, W Chamulitrat 1, W Stremmel 1
  • 1Innere Medizin IV, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • 2Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

Einleitung: Störungen des Lipidmetabolismus mit Fettakkumulation und Veränderung der Lipidkomposition sind pathognomonisch für die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD). Als experimentellen Ansatz synthetisierten wir das Gallensäure-Phospholipid-Konjugat Ursodeoxycholyl Lysophosphatidylethanolamid (UDCA-LPE). Bisherige Arbeiten zeigten hepatoprotektive Eigenschaften des Konjugates in Mausmodellen der NAFLD. Aktuell wird die Wirkung von UDCA-LPE auf die Expression von Genen des hepatischen Lipidmetabolismus in verschiedenen, diätetischen Modellen der NAFLD untersucht.

Ergebnisse: C57BL/6 Mäuse erhielten für 28 Wo eine fettreiche Diät (HFD), was zu ca. 3-fachem Anstieg der GPT, zu hepatischer Steatose und Fettleibigkeit führte. Im zweiten Modell wurden die Mäuse 11 Wo lang mit einer Methionin-Cholin-defizienten (MCD) Diät gefüttert, welche eine Steatohepatitis mit bis zu 5-fachem Anstieg der GPT ohne Gewichtszunahme induzierte. Nach Etablierung der Leberschädigung erhielten die Mäuse i.p. 3x/Wo 30mg/kg UDCA-LPE für 4 Wo im HFD-Modell, sowie für 2,5 Wo im MCD-Modell. Die Behandlung mit UDCA-LPE reduzierte den HFD- und MCD-induzierten Leberschaden mit Besserung von Transaminasen und Histologie. Die Untersuchung der Regulation des hepatischen Lipidmetabolismus mittels qRT-PCR zeigte eine deutliche Hochregulation von Genen der de novo Lipogenese im HFD-Modell. Diese Induktion von Genen wie ACC1, FASN, SCD1 und SREBP1c wurde durch UDCA-LPE signifikant reduziert. Weiterhin führte das Konjugat zur Repression von Genen der Fettsäuredesaturierung wie Δ5DS und Δ6DS. Im Gegensatz dazu zeigte sich im MCD-Modell eine supprimierte de novo Lipogenese, die durch UDCA-LPE teilweise rekonstituiert wurde. Zusätzlich waren DGAT1 und DGAT2 durch UDCA-LPE deutlich stärker hochreguliert als im HFD-Modell.

Schlussfolgerung: Verschiedene NAFLD-Modelle zeigen unterschiedliche Veränderungen des hepatischen Lipidmetabolismus, die durch UDCA-LPE differentiell moduliert werden.