Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2011; 1(5): 316-319
DOI: 10.1055/s-0031-1295697
Fachwissen
Titelthema: HNO-Notfälle
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

HNO-Notfälle – Nasenbluten stoppen

Waldemar Torka
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Publication Date:
30 November 2011 (online)

Zusammenfassung

Das Nasenbluten ist ein häufiger HNO-Notfall. Zu 80 % liegt die Blutungsquelle im Locus Kiesselbachi am Nasenseptum. Eine Kühlung im Nacken und Kompression der Nasenflügel kann oft schon die Blutung stillen. Sollten Tamponaden vonnöten sein, sollten diese immer beidseits gelegt, nach außen gesichert und maximal 4 Tage belassen werden. Eine antibiotische Abdeckung des Patienten ist obligat. Bei starker Blutung ist ein gutes Notfallmanagement wichtig, ebenso die zeitnahe Konsultation des HNO-Arztes.

Kernaussagen

  • In 80 % der Fälle liegt der Ursprung der Blutung am Locus Kiesselbachi.

  • Eine Kühlung im Nacken und Kompression der Nasenflügel können oft schon die Blutung stillen.

  • Durch die gezielte Verödung einer sichtbaren Blutungsquelle z. B. am Locus Kiesselbachi lassen sich auch hartnäckigere Blutungen rasch und sicher zum Stillstand bringen.

  • Wenn Sie zur Blutstillung Nasentamponaden benötigen, legen Sie diese immer beidseits ein und verwenden Sie ausreichend Material.

  • Sichern Sie Nasentamponaden immer nach außen (Aspirations- und Erstickungsgefahr)!

  • Eine antibiotische Abdeckung über die Dauer der Behandlung ist obligat.

  • Belassen Sie Tamponaden maximal 4 Tage in der Nasenhöhle.

  • Achten Sie auf ein gutes Notfallmanagement mit Zugang, Blutabnahme und Analgesie.

  • Konsultieren Sie zur Behandlung rechtzeitig den Kollegen der Hals-Nasen-Ohren-Klinik. Falscher Ehrgeiz gefährdet den Patienten.