Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO14_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293453

Longitudinalstudie zur PRSA als neuer Parameter bei Überwachung wachstumsrestringierter Feten

S Lobmaier 1, G Schüssler 1, S Pildner von Steinburg 1, A Müller 2, KTM Schneider 1, G Schmidt 2
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der Technischen Universität München, München
  • 2I. Medizinische Klinik TU München, München

Ziel: Die Anwendung der phasengleichgerichteten Signalmittelung (PRSA) bei EKG-Aufzeichnungen ist eine Methode um die Mortalität nach Myokardinfarkten in der Erwachsenenkardiologie zu erfassen, welche den bisherigen überlegen ist (1). Es wurde ein neuer Parameter, die „averaged acceleration capacity“ (AAC), zur Beurteilung der dynamischen Kapazität des fetalen autonomen Nervensystems in einer Pilotstudie ermittelt (2) und in einer prospektiven Studie an unserer Klinik validiert (3). Die AAC konnte hier genauer als die bisher übliche „short term variation“ (STV) nach Dawes/Redman (4) zwischen wachstumsretardierten und gesunden Feten diskriminieren.

Es wird beobachtet wie sich die AAC im Verlauf bei Feten mit schwerer IUGR verhält, dies wird mit der STV und mit arteriellen fetalen Dopplerwerten verglichen.

Methodik: Es werden Feten mit intrauteriner Wachstumsrestriktion (IUGR) im Verlauf ab stationärem Aufenthalt bis zur Entbindung untersucht. Mindestens alle 2 Tage werden ein computerisiertes CTG, sowie ein fetales EKG (MONICA) aufgezeichnet, Doppleruntersuchungen werden regelmäßig, mindestens 2 Mal pro Woche durchgeführt. Mittels Oxford Sonicaid FetalCare Software berechnet man die Kurzzeitvariation (STV) und mittels PRSA die AAC.

Ergebnis: In den vorausgegangenen Studien war die AAC signifikant der konventionellen Auswertung des computerisierten CTG (STV) überlegen. In dieser Studie werden nun longitudinal die zeitlichen Änderungen der AAC im Verlauf bis hin zur Entbindung bei IUGR Feten beobachtet.

Schlussfolgerung: Die AAC, obwohl derzeit technisch aufwendig, ist ein wertvoller Parameter, um zusätzlich Informationen zur kindlichen Gefährdung bei IUGR zu erhalten.

Literatur: 1 Bauer A, Kantelhardt JW, Barthel P, Schneider R, Mäkikallio T, Ulm K, Hnatkova K, Schömig A, Huikuri H, Bunde , Malik M, Schmidt G. Deceleration capacitiy of heart rate as a predictor of mortality after myocardial infarction: cohort study. Lancet. 2006a;367:1674-1681. 2 Huhn EA, Lobmaier S, Fischer T, Schneider R, Bauer A, Schneider KT, Schmidt G.New computerized fetal heart rate analysis for surveillance of intrauterine growth restriction. Prenat Diagn. 2011;31(5):509-14 3 Lobmaier SM, Pildner von Steinburg S, Huhn EA, Müller A, Schuster T, Ortiz JU, Schneider KT, Schmidt G.Phase-rectified signal averaging as a new method for surveillance of growth restricted fetuses: a prospective observational study, under publication. 4 Dawes GS. Computerised analysis of the fetal heart rate. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 1991;42:Suppl:S5-8