Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO13_10
DOI: 10.1055/s-0031-1293446

Biochemische Marker (PAPP-A / PlGF) im I. Trimenon und Schwangerschaftsoutcome

D Schlembach 1, S Minderer 2, KP Gloning 2, K Hörtnagel 2, T Schramm 2
  • 1Pränatalmedizin München, MVZ, München
  • 2Pränatalmedizin München, MVZ, München

Ziel: Bei Patientinnen mit Präeklampsie wurden erniedrigte maternale Serumwerte von Placental Growth Factor (PlGF) schon vor Manifestation der Erkrankung berichtet.

Ziel dieser Untersuchung war die Bestimmung der maternalen PAPP-A und PlGF-Konzentration und die Evaluierung einer Assoziation dieser biochemischen Marker im I. Trimenon mit dem Schwangerschaftsausgang.

Methodik: Bei 280 Frauen wurde im I. Trimenon (10+1 bis 14+2 SSW) PAPP-A und PlGF gemessen. Die Messungen erfolgten mit dem Delfia® Xpress System, das eine quantitative Bestimmung durch einen zweiseitigen Immunfluoreszenassay basierend auf der direkten Sandwich-Technik ermöglicht.

Ergebnis: Von den 280 Frauen, bei denen PlGF und PAPP-A gemessen wurde, konnte bei 216 (77,14%) das Schwangerschaftsoutcome eruiert werden, von diesen hatten 186 Frauen (86,11%) einen unauffälligen Schwangerschaftsausgang. Die Ersttrimester-Serumwerte waren bei diesen Frauen 1,168±0,57 MoM (PAPP-A) bzw. 28,65±11,60 pg/ml (PlGF).

7 Schwangere (3,24%) entwickelten eine Präeklampsie, davon 2 eine early-onset Präeklampsie mit erniedrigten Ersttrimester-Serummarkern (PAPP-A: 0,861±0,63 MoM bzw. PlGF: 18,85±12,94 pg/ml). Auch bei Frauen mit einer späteren IUGR (n=8; 3,70%) zeigten sich beide Marker erniedrigt (PAPP-A: 0,934±0,61 MoM bzw. PlGF: 18,45±8,15 pg/ml).

Schlussfolgerung: Frauen mit Präeklampsie und IUGR weisen bereits im I. Trimenon erniedrigte Serummarker (PAPP-A und vor allem PlGF) auf.

Die pathophysiologische Ursache dürfte wohl in der gestörten Trophoblastinvasion zu suchen sein.

Die Einbeziehung dieser Parameter in einen Risikoalgorithmus zur Prädiktion von (hypertensiven) Schwangerschaftskomplikationen in Kombination mit der maternalen Anamnese, dem maternalen Blutdruck und dem Doppler der Aa. uterinae bereits im I. Trimenon, könnte eine Möglichkeit zur frühen Prädiktion dieser Komplikationen und im weiteren Verlauf dann Studien zur Effektivität verschiedener präventiver Massnahmen eröffnen.