Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV13_04
DOI: 10.1055/s-0031-1293285

Heterotope Gravidität – Fallbericht

A Hamza 1, M Keller 1, A Abdel-Kawi 1, C Bender 1, M Henschen 1, W Zieger 1
  • 1Schwarzwald Baar Klinikum (Akademische Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg), Villingen, Deutschland

Ziel: Fallbericht über eine heterotope Gravidität

Hamza*1, Keller*1, Abdel–Kawi1, Bender2, Henschen2, Zieger1

Hintergrund: Heterotope Graviditäten waren bis Anfang der 80er Jahren extrem selten (Inzidenz: 1: 30.000)1,4.Mit dem vermehrten Einsatz der artifiziellen Reproduktion erhöhte sich die Inzidenz auf 1: 39001.4. 90% aller heterotopen Graviditäten sind intratubär3.4. Die Heterotope Gravidität und Extrauteringravidität haben die gleiche Klinik, jedoch werden heterotope Graviditäten häufigübersehen5. Therapie der Wahl ist die chirugische Extirpation. Die Diagnose wird etwa in der16. SSW gestellt2.

Fallbericht: 31 jährige G3P1+1, 26.3 SSW Z.n. IVF. Einlieferung durch den Notarzt bei akut auftretendenUnterbauchschmerzen und Kreislaufinstabilität. Allgemeiner Aufnahmebefund: bretthartes Abdomen und Kreislaufinstabilität. Geburtshilfliche Untersuchungsbefund: Es zeigt sichsonographisch ein intrauteriner bradykarder Fetus bei einer bekannten Gemini Gravidität. Bei V.a. Uterusruptur (D.D. Abruptio Plazentae) wurde die Indikation zur Notsectio gestellt. Eszeigte sich intraoperativ eine intrauterine intakte Gravidität und ein Fetus in der Bauchhöhle.Fetaler Outcome: Intrauterine Gravidität: 1180g, 6b/8b/8b, versterben 2 Wochen später aneiner Sepsis. Tubäre Gravidität: 700g, 6b/8b/8b und wurde nach intensivmedizinischerBehandlung 3 Monate nach der Geburt zur ambulanten Behandlung entlassen. MaternalerOutcome: "Caeserian hysterectomy" bei massiver Blutung. (Hb Abfall auf 4,0g%).

* Equal contributors.1 Frauenklinik, Schwarzwald-Baar Klinikum, Villingen.2 Kinderklinik, Schwarzwald-Baar Klinikum, Villingen.

Methodik: Fallbericht

Ergebnis: Siehe Outcome und Schlussfolgerung

Schlussfolgerung: 1. Die heterotope Schwangerschaft ist eine schwierige Diagnose sowohl in der Früh- alsauch in der Spätschwangerschaft mit katastrophalem peripartalem Outcome.

2. Die Struktur des Perinatalzentrums ist essentiell zur schnellen effektiven Handlung.

3. Die nahe Erreichbarkeit von Perinatalzentren ist wichtig und nicht überflüssig.

Literatur: 1. Clayton HB, Schieve LA, Peterson HB, et al. A comparison of heterotopic and intrauterine-only pregnancy outcomes after assisted reproductive technologies in the United States from 1999 to 2002. Fertil Steril 2007; 87:303. 2. Louis-Sylvestre C, Morice P, Chapron C, Dubuisson JB. The role of laparoscopy in the diagnosis and management of heterotopic pregnancies. Hum Reprod 1997; 12:1100. 3. Habana A, Dokras A, Giraldo JL, Jones EE. Cornual heterotopic pregnancy: contemporary management options. Am J Obstet Gynecol 2000; 182:1264. 4. Hassiakos D, Bakas P, Pistofidis G, Creatsas G. Heterotopic pregnancy at 16 weeks of gestation after in-vitro fertilization and embryo transfer. Arch Gynecol Obstet 2002; 266:124. 5. Reece EA, Petrie RH, Sirmans MF, et al. Combined intrauterine and extrauterine gestations: a review. Am J Obstet Gynecol 1983; 146:323.