Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV06_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293245

Einfluss des bakteriologischen Zervixabstriches auf die Prolongation der Schwangerschaft nach Zerklage

SL Weitbrecht 1, T Weißenbacher 1, K Karl 2, R Kästner 1, A Gingelamier 1, F Kainer 1
  • 1Universitätsfrauenklinik der LMU München - Innenstadt, München
  • 2Klinik u. Poliklinik für Frauenheilkunde u. Geburtshilfe; Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt, LMU, München

Ziel: Die Daten in der Literatur zur Prolongation der Schwangerschaft nach Zerklage sind kontrovers. Die bakterielle Kolonisation bzw. Infektion der Zervix ist ein zusätzlicher Risikofaktor für eine Frühgeburt. In einer retrospektiven Untersuchung sollte untersucht werden, welchen Einfluss eine bakterielle Besiedelung der Zervix auf den weiteren Schwangerschaftsverlauf nach Zerklage hat.

Methodik: In einem Zeitraum von 12 Jahren wurden bei insgesamt 199 Patientinnen Zerklagen nach McDonald beiprogredienter Zervixinsuffizienz oder Fruchtblasenprolaps durchgeführt. 140 Patientinnen konnten hinsichtlich des Outcomes ausgewertet werden.

Ergebnis: Das Gestationsalter lag zum Cerclagezeitpunkt im Mittelwert bei 20,01 SSW. Der Mittelwert der Schwangerschaftsverlängerung lag bei 90,86 Tagen.Bei Gruppe 1 (belangloses oder negatives Abstrichergebnis, n=68, Prolongation 100 Tage) konnte die Schwangerschaft im Vergleich zu Gruppe 2 (verdächtiges oder positives Abstrichergebnis, n=44, Prolongation 74 Tage) (p=0,021) signifikant verlängert werden.

Schlussfolgerung: Anhand unserer retrospektiven Analyse zeigte sich bei pathogenem Keimnachweis, trotz antibiotischer Therapie, eine signifikante Verkürzung der Prolongation der Schwangerschaft im Vergleich zu Patientinnen mit unauffälligem Abstrichergebnis.