Ziel: Ziel der Studie ist die Untersuchung der Einflussfaktoren, die für Feten in Beckenendlage
(BEL) die Chancen einer erfolgreichen vaginalen Geburt aus Schädellage (SL) erhöhen
sowie Einflüsse auf den Erfolg einer äußeren Wendung.
Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden 700 konsekutive äußere Wendungen am Perinatalzentrum
aus den Jahren 1990 bis 2009 untersucht.
Ergebnis: Von allen Patientinnen hatten 34% eine erfolgreiche vaginale Geburt aus SL, 53% eine
Sectio, 13% wurden vaginal aus BEL entbunden. Nach dem Jahr 2000 verringerte sich
die Anzahl der vaginalen Geburten aus BEL mit 7% deutlich. Von allen 700 äußeren Wendungen
waren 41,6% erfolgreich. In der Auswertung zeigte sich eine ausgeprägte Lernkurve,
ab 1994 waren 44,8% der äußeren Wendungen erfolgreich. Der dominante Einflussfaktor
auf die erfolgreiche vaginale Geburt ist die Multiparität RR 2,70 (95% KI 2,14; 3,39).
Die Multiparität ist auch für den Erfolg der äußeren Wendung der entscheidende Einflussfaktor
RR 2,17 (95% KI: 1,82; 2,58). Der Plazentasitz an der Hinter- oder Seitenwand erwies
sich als signifikant vorteilhaft für den Erfolg der äußeren Wendung, nicht aber für
die vaginale Geburt aus SL. Die Fruchtwassermenge zeigte einen signifikanten Einfluss
auf den Wendungserfolg sowie auf die Chance vaginal aus SL entbunden zu werden. Im
Z.n. Sectio war der Wendungserfolg nicht seltener als im Gesamtkollektiv, es kam zu
signifikant weniger vaginalen Geburten. Wendungen in höheren Schwangerschaftswochen
führten häufiger zum Erfolg.
Schlussfolgerung: Die äußere Wendung ist eine sichere Methode, um die Rate an Kaiserschnitten zu verringern.
Die meisten Einflussfaktoren sind nicht manipulierbar, spielen aber in der Beratung
eine wichtige Rolle. Im Z.n. Sectio sollte die äußeren Wendung nur bei sehr großer
Motivation der Schwangeren durchgeführt werden. Die äußere Wendung in früheren Schwangerschaftswochen
erscheint nicht sinnvoll.
Beckenendlage - äußere Wendung