Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse von krankheitsbezogenen Ängsten im Zusammenhang mit Depressivität bei COPD-Patienten. Sowohl Angst als auch Depressivität sind ein häufiges komorbides Phänomen bei COPD. Beides kann einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf und das Erleben der Erkrankung haben. Bislang wurden in Studien lediglich allgemeine – nicht aber COPD-assoziierte – Ängste erfasst. An der Studie nahmen insgesamt 96 COPD-Patienten (GOLD III/IV) teil. Die MANOVA ergab, dass COPD-Patienten mit auffälligen Depressivitätswerten stärkere krankheitsbezogene Ängste berichten als Patienten mit unauffälligen Depressivitätswerten. Sie leiden unter größerer Angst vor sozialer Ausgrenzung, Angst vor Dyspnoe, Angst vor körperlicher Aktivität und Progredienzangst. Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen den beiden Vergleichsgruppen in den medizinisch-objektiven Parametern (FEV 1 % des Solls; 6-Minuten-Gehtest). Insgesamt belegt unsere Studie die hohe Relevanz der Erfassung krankheitsspezifischer Ängste bei COPD-Patienten im Zusammenhang mit Depressivität. Die rechtzeitige Identifikation und angemessene Behandlung von COPD-bezogenen Ängsten und Depressivität hat eine große Bedeutung für den Krankheitsverlauf.
Abstract
The aim of the present study was to analyze the associations between COPD-specific anxiety and depressive symptoms in COPD patients. Anxiety, as well as depression, is a prevalent comorbid complication in COPD. Either can have a negative impact on patientsʼ experience and the course of disease. So far, assessment in studies has exclusively focused on anxiety in general and not on disease-related fears. The present study comprised a sample of ninety-six patients suffering from COPD (GOLD III/IV). Results of the MANOVA showed higher COPD-specific anxiety in patients with depressive symptoms than in patients without depressive symptoms. Depressive patients showed a higher fear of social isolation, dyspnea related fear, fear of movement and fear of progression of disease. There were no differences between the two groups with regard to functional parameters (FEV 1 % pred.; 6-minute-walk-test). Overall, our study shows the necessity of the assessment of COPD-specific fears related to depression to guarantee an adequate treatment.