Zentralbl Chir 2011; 136 - P_81
DOI: 10.1055/s-0031-1289112

Handassistierte laparoskopische Kolon- und Rektumresektionen mit und ohne kommerziell erhältlichem Porthandsystem – eine Ergebnis- und Kostenanalyse

M Bednarek 1, C Schneider 1, G Möslein 1
  • 1HELIOS St. Josefs-Hospital, Chirurgie, Bochum, Germany

Einleitung: Kolonresektionen mithilfe einer Porthand haben sich in der laparoskopischen kolorektalen Chirurgie etabliert. Die Vorteile sind in einer zusätzlichen Sicherheit durch den Erhalt der Taktilität zu sehen. Auf dem Markt sind mehrere unterschiedliche, kostenintensive Zugangssysteme erhältlich. In Zeiten einer allgemein erforderlichen Kosteneinsparung, haben wir im Jahr 2007 das Prinzip der Handassistenz erhalten, allerdings ohne Verwendung des Porthandsystems und unsere Ergebnisse zu denen mit Porthandsystem von 2006 analysiert.

Methoden: Die Gesamtanzahl aller kolorektalen Patienten (n=45), bei denen zwischen Januar bis September 2007 ein resezierender kolorektaler Eingriff ohne Verwendung einer Pothand operiert wurden, wurden mit der Gesamtanzahl der Patienten des Jahres 2006, bei denen die Porthand verwendet wurde (n=49) verglichen. Operative, peri- und postoperative Parameter und Ergebnisse wurden vergleichend analysiert.

Ergebnisse:

Prozeduren 2006: 20 Rektosigmoidresektionen, 7 Kolonresektionen, 13 Proktokolektomien bzw. subtotale Kolektomien, 9 Rektumresektionen.

Komplikationen 2006: Major-Komplikationen: 2 Anastomoseninsuffizienzen bei Proktokolektomie ohne protektivem Ileostoma, 1 intraabdomineller Abszess, 17 Minor-Komplikationen mit 3 konservativ behandelten Subileuszuständen, 7 Wundheilungsstörungen und 7 Harnwegsinfekten.

Prozeduren 2007: 30 Rektosigmoidresektionen, 3 Kolonresektionen, 7 Proktokolektomien mit ileoanalem Pouch, 5 Rektumresektionen.

Komplikationen 2007: Major-Komplikationen 1 Anastomosenstenose und 2 intraabdominelle Abszesse sowie 15 Minor-Komplikationen mit 4 konservativ behandelten Subileuszuständen, 5 Wundheilungsstörungen und 6 Harnwegsinfekten.

Insgesamt traten keine intraoperativen Komplikationen auf, die perioperative Mortalität war null.

Schlussfolgerung: Die peri- und postoperativen Ergebnisse sind für beide Verfahren vereinbart mit den Literaturangaben bei instrumentell durchgeführten laparoskopisch assistierten kolorektalen Eingriffen. Ohne Verwendung der Porthand werden im Vergleich identische Ergebnisse erzielt, mit einer Ersparnis von ca. €350 Euro pro Eingriff. Vor allem für große resezierende kolorektale Eingriffe (Proktokolektomie) ist diese Vorgehensweise im Interesse einer zusätzlichen Sicherheit und einer Reduzierung der OP-Zeiten ein attraktives Verfahren – in der von uns hier analysierten 2007-Variante auch ohne Zusatzkosten.