Zentralbl Chir 2011; 136 - P_77
DOI: 10.1055/s-0031-1289108

Etablierung eines Tumor-Xenograft-Modells zur Detektion und Analyse disseminierter Tumorzellen beim Barrett-Karzinom

C Vay 1, J Rose 2, NH Stoecklein 1, S Kraus 1, SB Hosch 1, 3, WT Knoefel 1, W Meyer 2, P Scheunemann 1, 4
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • 2Tierärztliche Hochschule Hannover, Anatomisches Institut, Hannover, Germany
  • 3Klinikum Ingolstadt, Chirurgische Klinik I, Ingolstadt, Germany
  • 4Universitätsklinikum Rostock, Abteilung für Kinderchirurgie, Rostock, Germany

Die umfassende genetische und phänotypische Analyse disseminierter Tumorzellen, unter denen sich potentielle Vorläufer späterer Metastasen befinden, stellt in vivo nicht zuletzt aufgrund ihrer Seltenheit weiterhin eine große Herausforderung dar. Zum besseren Verständnis der grundlegenden Mechanismen zur Metastasierung solider Tumoren haben wir ein Tumor-Xenograft-Modell in der SCID-Maus etabliert, welches die Isolierung disseminierter Tumoreinzelzellen erlaubt.

Durch Selektion geeigneter, mit EGFP transfizierter Zellklone der Ösophaguskarzinom-Zelllinie PT1590 gelang es, nach subkutaner Injektion in allen Versuchstieren (n=60) ortständige Tumoren zu induzieren, die EGFP exprimierten. Nach Erreichen eines Tumordurchmessers von 15mm konnten im Knochenmark (87%) sowie im mechanisch disaggregierten Lungen- (69%), Nieren- (87%) und Milzgewebe (33%) der jeweils untersuchten SCID-Mäuse fluoreszierende Tumoreinzelzellen nachgewiesen und mittels Mikromanipulation aus diesen Gewebekompartimenten isoliert werden.

Damit steht zum Adenokarzinom des Ösophagus nunmehr ein Kleintier-Xenograft-Modell zur Verfügung, mit welchem die Detektion und Isolierung disseminierter Tumoreinzelzellen zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Tumorprogression und Metastasierung aus verschiedenen Sekundärorganen reproduzierbar möglich ist.