GIST (Gastrointestinaler Stromatumor) sind die häufigsten mesenchymalen Tumoren des
Gastrointestinaltraktes. Histologisch sind sie definiert als mesenchymale, spindelzellige
und/oder epitheloidzellige Tumoren mit einem immunhistochemischen Nachweis einer CD34
und CD117(Kit)-Expression. Das Spektrum der Lokalisation reicht von Ösophagus, Magen,
Dünndarm, Kolon bis Rektum und extraintestinale Manifestationen. In Abhängigkeit von
der Lokalisation, Größe und Mitoserate des Tumors besteht eine unterschiedliche Prognose.
Ein umschriebener GIST sollte kurativ durch eine chirurgische, wenn möglich minimal-invasive
Therapie und möglichst einer R0-Situation behandelt werden. In unserer prospektiv
geführten Patienten-Datenbank haben wir im Zeitraum 01.10.06–01.10.10 elf operativ
therapierte Pat. mit einem GIST registriert. Hierbei handelte es sich um Tumoren des
Ösophagus, des Magens, des term. Ileums, der Appendix, des Rektums und der Mesenterialwurzel.
In einem weiteren Fall lag ein Z.n. Magenteilresektion bei GIST vor, in der Verlaufskontrolle
diagnostizierte Lebermetastasen des GIST wurden von uns reseziert. Der Hauptteil unseres
Patientengutes hatte einen GIST im Magen und konnte minimal-invasiv mittels laparoskopischer
OP-Technik unter endoskopischer Kontrolle saniert werden. Neben epidemiologischen
Daten wurden klinische Symptome bei Aufnahme, diagnostische bildgebende Befunde und
histologische Ergebnisse erhoben. Das Patientenkollektiv bestand aus 11 Pat. (4 Männer,
7 Frauen). Alter aller Pat. im Median 64 Jahre (26–83). Die Symptome der Pat. reichten
von gastrointestinalen Blutungen, Anämie, Schluckbeschwerden, unspezifischen abdominellen
Beschwerden, Zunahme des Bauchumfanges bis zur Symptomfreiheit. 7 Pat. konnten minimal-invasiv
laparoskopisch oder thorakoskopisch operiert werden. Ein Pat. erhielt ein abdominelles
Tumordebulking und Appendektomie, ein Pat. eine Rektumexstirpation, ein Pat. eine
Lebersegmentresektion und ein Pat. eine Duodenumteilresektion und Mesenteriumresektion.
Die Tumorgröße lag im Durchschnitt bei 4,8cm (2–8). 4 der GIST wurden formal pathologisch,
anhand der Tumorgröße und Mitoserate als maligne eingestuft. GIST sind insgesamt eine
seltene Entität. Sie zeigen ein großes Spektrum an Lokalisation, Symptomatik und erforderlicher
chirurgischer Therapie. Bei umschriebenen GIST im Magen kann in den meisten Fällen
eine minimal-invasive Resektion sicher durchgeführt werden. Eine R0-Resektion kann
bei einer Mehrzahl der Pat. erreicht werden.