Das offene Abdomen ist eine schwere Komplikation nach bauchchirurgischen Eingriffen,
verbunden mit einer hohen Mortalität und Morbidität. Kompliziert werden diese Verläufe
durch Ausbildung enteroatmosphärischer Fisteln. Das Fistelsekret führt zu einer Kontamination
der Wundflächen und damit zu einer verzögerten Wundheilung. Die Versorgung eines solchen
Fistelleidens stellt, im Gegensatz zu enterokutanen Fisteln, eine große Herausforderung
dar. Ein standardisiertes Therapieverfahren ist jedoch nicht verfügbar. Chirurgische
Ansätze wie Übernähungen oder resezierende Eingriffe sind oft nicht möglich oder nicht
erfolgreich. Unter der Vielzahl von Ansätzen zur Versorgung einer enteroatmosphärischen
Fistel, ist die Separation der Fistel unter Verwendung der Vakuumtherapie am erfolgreichsten.
Bei Vorliegen einer Fistel ist ein Vakuumverband ohne Separation aufgrund des hohen
Fistelvolumens, der Gefahr der Vergrößerung der Fistel oder die Schaffung einer neuen
Fistel oft nicht einsetzbar. Ein neuentwickelter Fisteladapter kann zu einer Separation
der Fistel von der umgebenden Wundfläche führen und damit eine Wundversorgung mittels
Vakuumverband ermöglichen. Dieser Fisteladapter kam bei zwei Patienten mit enteroatmosphärischen
Fisteln in unserer Klinik zum Einsatz. Eine Fistelseperation unter Vakuumtherapie
war gewährleistet. Eine gute Granulation des Laparostomas konnte erreicht werden.
Insgesamt ist der Fisteladapater eine gute Therapieoption zur Wundversorgung eines
Laparostomas mit enteroatmosphärischen Fistel unter Vakuumtherapie. Die Vorteile der
V.A.C-Therapie können genutzt werden. Eine Fistelseparation ist meist einfach herzustellen
unter Erhaltung des umgebenden Unterdrucks. Eine kontrollierte Ableitung des Fistelsekrets
ermöglicht eine gute Granulation der Wunde. Einschränkungen sind Größe, Anzahl, Lokalisation
und Fördermenge der Fistel.