Zentralbl Chir 2011; 136 - P_15
DOI: 10.1055/s-0031-1289046

Die Kontinuitätsdurchtrennung des Pankreas bei stumpfem Bauchtrauma

S Bortscher 1, K Güngör 1, C Kelm 1
  • 1Klinikum Lüdenscheid, Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie, Lüdenscheid, Germany

Wir möchten den Kasus einer 25-jährigen Patientin vorstellen, die im Rahmen eines Reitunfalls von zwei durchgehenden Pferden überrannt wurde. Mit der Diagnose Rippenserienfraktur links wurde die Patientin sofort nach dem Trauma in die unfallchirurgische Abteilung des nahegelegenen Krankenhauses aufgenommen.

Die bildgebende Diagnostik umfasste Röntgen-Thorax, knöcherner Hemithorax links, sowie wiederholte Sonografien des Abdomens; bei Anstieg der Lipase im Serum wurde unter dem Verdacht einer Pankreas-Läsion eine diagnostische Laparoskopie durchgeführt, die bezügliche Diagnose und Therapie nicht richtungweisend verblieb.

Es folgte die Verlegung der Patienten zwei Tage nach Trauma in unsere Abteilung. Die sofortige Computertomografie von Thorax und Abdomen erbrachte den Nachweis einer kompletten Pankreasruptur in der Korpus-Caudaebene sowie eine ausgedehnte Einblutung der linken Niere und eine Thoraxkontusion. Eine Verletzung des knöchernen Thorax konnte ausgeschlossen werden. Es erfolgte die unverzügliche Pankreaslinks Resektion.

Einzelheiten des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens aber auch den letztlichen Krankheitsverlauf möchten wir als Kasuistik darstellen, um ein Bewusstsein für die seltene Traumafolge zu schaffen und damit Verzögerungen der definitiven chirurgischen Behandlung zu vermeiden.