Wundversiegelung mit Dermabond in der aseptischen und septischen Chirurgie – eine konsekutive, prospektive Qualitätsanalyse

Fragestellung: Die Nutzung von Dermabond ist in der aseptischen Chirurgie verbreitet und gewährleistet eine adäquate Ästhetik. Die Anwendung bei elektiven oder notfallmäßigen Eingriffen der Kolonchirurgie wird kontrovers diskutiert.

Methodik: Iatrogene Wundverschlüsse wurden standardisiert durchgeführt und alle Patienten konsekutiv eingeschlossen. Es wurden 14 Tage nachbeobachtet.

Aseptische Chirurgie am Beispiel der Schilddrüse: nach Resektion, Spülung, Einlage Redon wurden die gerade Muskulatur und das Platysma mit Vicryl vernäht. Die Haut wurde nach erneuter Spülung mit Monocryl fortlaufend genäht und folgend Dermabond aufgebracht.

Septische Eingriffe am Beispiel der Kolonchirurgie: Nach Kolon-Rekonstruktion und Lavage des Bauchraumes wurden mediane Laparotomien mit CTX-2 Vicryl Einzelknopfnaht, epifaszialer Spülung, Redon, Monocryl fortlaufend für Unterhaut und Haut verwendet – kutane Auftragung von Dermabond. Quere Laparotomien wurden fascial zweischichtig mit PDS-Schlinge, Spülung, Redon versorgt. Monocrylverschluss für Unterhaut und Haut fortlaufend verwendet – kutane Auftragung von Dermabond.

Ergebnis:

– [Tab.1]

Jahr	2006	2007	2008	2009	Gesamt
Kolon (n)	159	242	192	204	797
Alter (median J)	68	69	69	64	65,6
WHST	14 (9%)	3 (1)	12 (6)	5 (2,4)	40 (5,3)
Allerg. Reaktion	0	0	0	0	0

[Tab.2]

Jahr	2006	2007	2008	2009	Gesamt
Schilddrüse (n)	194	172	160	137	663
Alter (median J)	52	54	53	55	54
WHST	1	0	0	0	1
Allerg. Reaktion	0	0	0	2	2

Schlussfolgerung: Die routinemäßige Anwendung von Dermabond ist bei Schilddrüsen- und Koloneingriffen möglich. Allergische Reaktionen im Sinne von flächiger Rötung, Exanthem und Blasenbildung waren mit Fenistil ret. Tbl. und Prednisolon Tbl. kontrollierbar. Bei Re-Eingriffen innerhalb der ersten 14 Tage ist umständliches Ablösen des Klebers nötig.