Zentralbl Chir 2011; 136 - P_06
DOI: 10.1055/s-0031-1289037

Gasbrand durch Clostridium septicum am rechten Oberschenkel 10 Tage nach lap. Sigmaresektion – Ursachendiskussion anhand des Keimspektrums

A Wittmer 1, G Winde 1
  • 1Klinikum Herford, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Herford, Germany

Clostridium septicum-Infektionen finden sich gehäuft tumorassoziiert und weisen einen fulminanten Krankheitsverlauf mit einer Letalität zwischen 70 und 100% auf. Wir berichten den ersten Fall einer C. septicum – Infektion im rechten Oberschenkel am 10. Tag nach lap. Sigmaresektion bei einem 63-jährigen Patienten mit chronischer, stenosierender Sigmadivertikulitis. Nach blandem Verlauf verliess der Patient am 6. postoperativen Tag kostaufgebaut das Krankenhaus und stellte sich am 10. Tag mit einer fortgeschrittenen Gasbrandinfektion des rechten Oberschenkels wieder vor. Nach operativer Revision des Oberschenkels und Abdomens wurde der Patient zur hyperbaren Sauerstofftherapie an die Uniklinik verlegt. Aus beiden OP-Gebieten wurden intra-OP Abstriche mit unterschiedlichen Keimspektren abgenommen. Der Patient verstarb trotz sofortiger Hüftgelenksexartikulation und mehrfacher Relaparotomie mit Kolektomie und endständiger Ileostomaanlage unter Maximaltherapie nach etwa 1 Monat im Multiorganversagen. Zu Diskutieren ist als Ursache für den Infekt eine retroperitoneale Anastomoseninsuffizienz versus eine inapparente Weichteilinfektion am rechten Oberschenkel nach Thromboseprophylaxe postoperativ.