Zentralbl Chir 2011; 136 - V_30
DOI: 10.1055/s-0031-1288994

Robotik assistierte laparoskopische kolorektale Resektionen – Erfahrung mit 52 Patienten in einer Visceralchirurgischen Klinik

B Mann 1, M Blase 1, MY Soenmez 1
  • 1Augusta-Kranken-Anstalt, Klinik für Visceralchirurgie, Bochum, Germany

Fragestellung: Mit der Robotik assistierten laparoskopischen Chirurgie steht ein neues Verfahren zur Verfügung, das durch die dreidimensionale Sicht und die Bewegungsfreiheit der Instrumente in situ ein noch exakteres Präparieren bei der Laparoskopie ermöglichen könnte. Dies könnte vor allen Dingen zur Verbesserung der Funktionalität (Blasenentleerung, Sexualfunktion) nach radikal onkologischen Resektionen im kleinen Becken führen.

Methodik: Zwei Operateure haben von 9/2010 bis 8/2011 52 kolorektale Resektionen mit dem Da Vinci OP Assistenten durchgeführt (Alter der Patienten 65±11,2J.). Diagnosen: Rektumkarzinom 17, Sigmakarzinom 7, Divertikulitis 15. ODS bei Beckenbodeninsuffizienz 7. Rechtsseitiges Kolonkarzinom 6. Prozeduren: Tiefe anteriore Rektumresektion 14, abdominosakrale Rektumresektion 3. Sigmaresektion/Hemikolektomie links 22. Hemikolektomie rechts z.T. erweitert 6. Anteriore Resektionsrektopexie 6.

Ergebnisse: Konversionsrate 5/52. Liegezeit 11,3±6,3d. Morbidität 7/52. Letalität 1/52. Anastomoseninsuffizienz 3/52. Blasenentleerungsstörung 2/46. Störung der Sexualfunktion 3/46.

Schlussfolgerung: Die Robotik assistierte laparoskopische Chirurgie ermöglicht eine sehr genaue Präparation bei kolorektalen Resektionen. Die sehr guten ersten Ergebnisse rechtfertigen die weitere Entwicklung dieser Chirurgie bei kolorektalen Karzinomen und in der Beckenbodeninsuffizienzchirurgie, obwohl die hohen Kosten dieser Eingriffe nicht von den Kostenträgern gedeckt sind. Es ist besonders erfreulich, dass die Wertigkeit dieses innovativen Verfahren bereits in dieser frühen Phase im Rahmen einer weltweiten prospektiv randomisierten Studie (ROLARR Trial) für das Rektumkarzinom evaluiert wird.