Zentralbl Chir 2011; 136 - V_28
DOI: 10.1055/s-0031-1288992

T.U.S.S.I – Cholezystektomie: Singleport versus Multiport-Lösung

A Wittmer 1, G Winde 1
  • 1Klinikum Herford, Allgemein- und Visceralchirurgie, Herford, Germany

Hintergrund: Die erste laparoskopische Cholezystektomie fand 1985 statt. Seither haben die laparoskopischen Techniken einen rasanten Wandel durchlaufen. Seit 2007 werden in wenigen Zentren NOTES-Eingriffe vor allem transvaginal angeboten. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die SILS-Chirurgie durch den Nabel. Angeboten werden von der Industrie verschiedene Lösungen mit ähnlichem mechanischem Ansatz, die den DRG Erlös stark vermindern. Ziel der Studie war es, unter Erhalt möglichst vieler Routine-Anteile der „konventionellen„ laparoskopischen CHE (keine Überkreuz-Triangulation, Standard-Instrumente) eine Methode zu modifizieren, um ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis preisgünstig zu erreichen.

Material und Methoden: Es wurde ein abgewandeltes SILS-Verfahren mit transumbilicalem Zugang und Single-Port-Lösung etabliert. Verwendet wurden 5mm Einmaltrokare der Firma Aesculap/Braun (Tuttlingen) mit vergleichsweise kleinem Kopfdurchmesser. Es erfolgt ein Vergleich des Verfahrens hinsichtlich Machbarkeit, Op-Dauer und Schmerzevaluation postoperativ (mittels VAS), Früh- und Spätkomplikationen sowie Kosten gegenüber den angebotenen Multiportlösungen. Operiert wurden 10 Patienten (7 weiblich/3männlich, Alter 23–82 Jahre) nach der Singleport-Methode und 10 Patienten mit SILS-Port von Covidien (6 weiblich/4männlich, Alter 33–56 Jahre) mit dem Standard Instrumentensieb (Storz) zur lap CHE, MIC-Turm Olympus. Statistische Evaluation mit GraphPad Prism, p<0,05=signifikant.

Ergebnisse: Durchschnittliche Op-Zeit 52min (Singleport) vs. 62min. (Covidien-SILS-Port). Bei der Singleportvariante keine Überkreuz-Triangulation; Kosten Multiport Covidien (Hauspreis Klinikum Herford) 400 €; 3 Einmalports (Firma Braun) 80€. In der Single-Port Gruppe früh-postoperativ etwas weniger Schmerzen nach VAS mit niedrigerem Schmerzmittelverbauch, nicht signifikant verschieden von der Multiport-Gruppe. Keine Komplikationen bzw. Reoperationen in beiden Patientengruppen.

Schlussfolgerung: Schneller, einfacher und kostengünstiger ist die Single-Port-Variante. Die Erweiterung der Methode auf Appendektomie und Kolonresektion bietet sich an und wurde schon erfolgreich durchgeführt.