ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2011; 120(07/08): 395
DOI: 10.1055/s-0031-1286567
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pressegespräch in Frankfurt – Science behind Simplicity

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Publication Date:
23 August 2011 (online)

 
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In der Füllungstherapie ist der Goldstandard nach wie vor die Amalgamfüllung. Die adhäsive Kunststofffüllung kommt den Werten der Amalgamfüllung inzwischen sehr nah, kann aber nicht als Basisversorgung aufgrund der aufwendigen Verarbeitung gelten. Die Glasionomerzemente (GIZ) sind schon seit Langem bestrebt, diese Lücke zu füllen: ästhetisch ansprechend, haltbar und so biokompatibel wie möglich. Die Nachteile der konventionellen GIZ lagen in der niedrigen Abrasionsbeständigkeit und den schlechten Bruchfestigkeiten, sodass sie lediglich als semipermanente Füllung empfohlen werden konnten. Chemisch-technologische Weiterentwicklungen haben es nun möglich gemacht, dem angestrebten Ziel, auch als permanente Füllung eingesetzt zu werden, sehr nah zu kommen. Die Firma GC ist mit ihrem umfangreichen GIZ Fuji-Sortiment seit vielen Jahren sehr erfolgreich auf dem Markt. Mit Fuji IX wurden seit 1995 über 300 Mio. Füllungen gelegt. Auf der Basis dieses erprobten Materials wurde in mehreren Schritten ein Konzept entwickelt, das die Vorzüge einer hochviskösen GIZ-Füllung mit den Vorteilen eines Kompositlackes (Coat) verbindet. Das Ergebnis heißt: EQUIA. Dass das Produkt nun auch als Seitenzahnversorgung punkten kann, war Anlass für das Unternehmen, die Fachpresse Ende Juni nach Frankfurt einzuladen. Kompetente Vertreter der Wissenschaft (Prof. Roland Frankenberger, Erlangen, Prof. Reiner Biffar, Greifswald), Gert Ferch, Uplengen-Remeis als praktizierender Zahnarzt sowie Jens Pätzold als Fachanwalt für Medizinrecht, Bad Homburg und Dr. Piyush Khandelwal als Produktmanager GC Europe gaben in ihren Statements, Auskunft und Empfehlung zu Materialeigenschaft und Indikation. Neben chemischen Veränderungen, die die Transluzenz, den Fluorgehalt und die Abbindezeit optimiert haben, ist der neue lichthärtenden "Lack" (EQUIA Coat) auf mikrogefüllter Kompositbasis die Innovation. Er ist nicht mit den Lacken für die konventionellen GIZ zu vergleichen, die lediglich einen Feuchtigkeitsschutz bildeten. Mit dem Coating werden Porositäten gefüllt, sodass die Bruch- und Biegefestigkeit signifikant verbessert werden. In-Vitro-Resultate und erste klinische Ergebnisse gaben dem Hersteller Anlass, die Anwendungsempfehlungen für das neue Material als langfristiges Füllungsmaterial nicht nur für Klasse-I-, sondern auch für kleinere Klasse-II-Restaurationen freizugeben.

Fazit der 5 Experten: Die Möglichkeit einer Bulk-Applikation sowie der Kombination GIZ/Komposit entsprechen der modernen Zahnheilkunde. Durch das Coating werden die werkstoffkundlichen Parameter signifikant verbessert. Langzeitstudien müssen abgewartet werden. EQUIA erfüllt die wirtschaftlichen und ästhetischen Voraussetzungen für eine Basisversorgung der Klassen I und II.

Gi/ZWR