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DOI: 10.1055/s-0031-1286503
Regulation der Expression des Enzyms ‘Heparanase’ in Placenta und gynäkologischen Tumorzellen
Hintergrund:
Der Endoglykosidase Heparanase (HPSE) wird eine bedeutende Rolle bei der Umwandlung der Extrazellulärmatrix zugeschrieben. Ihre tumorale Überexpression gilt bei nicht-gynäkologischen Malignomen aufgrund einer gesteigerten Invasionsfähigkeit als negativer Prognosefaktor. Trotz bekannter placentarer Expression ist ihre Bedeutung für komplizierte Schwangerschaftsverläufe ebenso unbekannt wie Regulationsmechanismen im gynäkologischen Tumormodell.
Material und Methoden:
Mittels Immunhistochemie und RT-PCR wurde die HPSE-Expression in frischem Placentagewebe von Frauen mit pathologischen Schwangerschaftsverläufen analysiert und nach vorheriger Fallzahlkalkulation mit unkomplizierten Graviditäten verglichen. Zudem wurde in Chorion- und Ovarkarzinom-Zelllinien untersucht, inwieweit sich die HPSE-Expression durch differierende Kulturbedingungen (Hypoxie, serumfreies Medium, Heparinzugabe, etc) modifizieren lässt. Die statistische Auswertung erfolgte mit Prism 4.0 for Windows (GraphPad Software, 2003, San Diego, Ca, USA). Ein p-Wert <0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse:
Während sich weder auf RNA- noch auf Proteinebene Unterschiede der placentaren HPSE-Expression zwischen komplizierten und unauffälligen Schwangerschaftsverläufen nachwiesen lassen, konnte durch veränderte Inkubationsbedingungen im Zellkulturmodell eine Modifikation der HPSE- Expression erreicht werden.
Schlussfolgerung:
Pathologische Schwangerschaftsverläufe scheinen keine Assoziationen zur placentaren HPSE-Expression aufzuweisen. Weitere Untersuchungen sind zum Verständnis der Regulation der HPSE-Expression in gynäkologischen Tumorzelllinien notwendig, um insbesondere auch ihre Relevanz in Primärmalignomen näher eingrenzen zu können.