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DOI: 10.1055/s-0031-1286492
Bilaterale transzervikale sakrospinale Hysteropexie – eine Alternative in der implantatfreien uteruserhaltenden Descensuschirurgie
Einleitung:
Der Erhalt des Uterus in der Deszensuschirugie hat an Bedeutung gewonnen. Die Stabilisierung im Level I nach de Lancey ohne die Durchtrennung des Lig. vesicouterinum und des Lig. sakrouterinum kommt der komplexen Anatomie der weiblichen Beckenbodens entgegen. Allerdings geht dies mit Implantation von Netzmaterial einher, unabhängig davon, ob ein laparoskopischer, abdominaler oder vaginaler Zugang gewählt wird. Wir untersuchten, ob ein vaginaler Zugang mit Hysteropexie ohne Einsatz von Implantaten hinsichtlich OP-Zeit, postoperativen Verlauf und Ergebnis eine Alternative ist und präsentieren die Nachuntersuchungsergebnisse.
Methodik:
Es wurden 52 prä und postmenopausale Frauen (35–72 Jahre, median 55,6) zwischen 2008 und 2009 in unserer Klinik wegen eines Deszensus vaginae et uteri (POP-Q Stadium II bis IV, Point C +1 bis +7) uteruserhaltend von vaginal ohne Einsatz von Netzmaterial operiert (mittlere OP-Zeit 58min). Bei 12 Frauen erfolgt isoliert eine bilaterale sakrospinale tranzervikale Hysteropexie, 40 erhielten zusätzlich eine vordere und hintere Plastik und davon 18 einen vaginal ausgeführten paravaginal repair. Mittels I-Stichinstrument (Fa. AMI, Fischach, Germany) werden je zwei Prolene 2/0-Fäden beidseits in die Ligg. sakrospinale gestochen. Je ein Faden wird an der Uterushinterwand in Höhe des Ansatzes des Lig. sakrouterinum von lateral nach medial gestochen. Die andere 2 Fäden werden transzervikal nach ventral gestochen an der Uterusvorderwand in Höhe des Lig. vesikouterinum vereint. Abschließend werden alle Fäden so geknüpft, dass der Uterus in Level eins ohne Spannung fixiert ist.
Ergebnisse:
Die mittlere OP-Zeit betrug 58min. Es wurden keine intra- oder postoperativen Komplikationen beobachtet. Nachuntersuchung nach 18 Monaten ohne Nachweis eines Rezidivdeszensus uteri. Eine Patientin gab in den ersten 6 Monaten postoperativ Schmerzen an. Drei Patientinnen entwickelten eine de-novo Belastungsinkontinenz, drei Patientinnen eine Zystozele.
Zusammenfassung:
Die bilaterale transzervikale sakrospinale Hysteropexie vom vaginalen Zugangsweg aus ist eine Alternative gegenüber bisherigen Hysteropexieverfahren und gewährleistet eine Stabilisierung der Uterus ohne Einsatz von Netzimplantaten.