Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - O_13
DOI: 10.1055/s-0031-1286468

Rationale und Vorstellung der Phase I Studie zur intraoperativen Hyperthermen Intraperitonealen Chemoperfusion (HIPEC) mit Cisplatin bei Patientinnen mit platinsensiblem Ovarialkarzinom-Rezidiv (HIPEC ROC I)

C Rudlowski 1, O Zivanovic 1, M Pölcher 1, A Abramian 1, MD Keyver-Paik 1, S Weber 1, U Jaehde 2, W Kuhn 1
  • 1UFK, Bonn
  • 2Pharmazeutisches Institut, Universität Bonn

Fragestellung:

Der Stellenwert der lokalen intraperitonealen Chemotherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms wurde in drei prospektiven Phase III Studien evaluiert. Hierbei wurde jeweils die postoperative, intravenöse normotherme Platin-haltige Standardtherapie mit einer kombiniert intravenös-intraperitonealen Therapie nach optimaler chirurgischer Tumorreduktion, verglichen. In diesen Studien konnte jeweils ein signifikant verbessertes Gesamtüberleben zu Gunsten des experimentelle n intraperitonealen Therapiearms gezeigt werden. Eine Weiterführung dieses Therapiekonzeptes stellt die hypertherme, intraoperative intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) dar. Die lokal erzielbare, hohe intraperitoneale Konzentration von Zytostatika in Verbindung mit dem tumoriziden Effekt der Hyperthermie sind die Grundlagen dieses Therapiekonzeptes. Trotz zahlreicher Anwendungsbeobachtungen gibt es keine validen Daten aus prospektiven Studien zur HIPEC beim Ovarialkarzinom. In der vorliegenden Phase I -Studie soll die maximal tolerierbare Dosis (MTD) von Cisplatin als HIPEC in einem definierten Kollektiv von Patientinnen mit der Diagnose eines platinsensiblen Ovarialkarzinom-Rezidivs festgelegt werden.

Methode:

Patientinnen mit platinsensiblem Rezidiv erhalten nach chirurgischer Tumorreduktion intraoperativ eine intraperitoneale, einmalige Applikation einer hyperthermen Cisplatin-Perfusion über 90 Minuten. Primäres Studienziel ist die Bestimmung der MTD von Cisplatin. Die Dosiseskalation erfolgt nach dem „klassischen 3+3 Design„ für onkologische Therapiestudien (beginnend bei 60mg/m2, Steigerung um 20mg/m2 bei jeder Eskalationsstufe bis maximal 100mg/m2). Sekundäre Ziele sind die Erfassung der perioperativen Pharmakokinetik von Cisplatin als HIPEC in Plasma und Peritoneum und die Analyse der Durchführbarkeit der postoperativen intravenösen platinhaltigen Standard-Chemotherapie.

Ergebnisse:

Die Rationale und Vorstellung erster Erfahrungswerte der Phase I Studie.

Schlussfolgerung:

Nach Festlegung der MTD und Nachweis der „feasibility„ der HIPEC beim Ovarialkarzinom-Rezidiv soll die HIPEC im Rahmen von weiteren Studienprotokollen in der Primärtherapie des Ovarialkarzinoms evaluiert werden.