Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - M_12
DOI: 10.1055/s-0031-1286429

Einfluss eines schriftlichen oder mündlichen Patientienteninformationsprogrammes auf die Compliance mit einem Aromatasehemmer in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms im Vergleich zur Standardaufklärung – Ergebnisse der COMPAS-Studie

V Ziller 1, I Kyvernitakis 1, A Storch 1, HH Müller 1, U Albert 1, U Wagner 1, P Hadji 1
  • 1Klinik für Gynäkologie, gyn. Endokrinologie und Onkologie, UKGM, Marburg

Fragestellung:

Führt eine intermittierende schriftliche oder mündliche Information über 12 Monate unter einer Einnahme eines Aromatasehemmers in der adjuvanten Therapie des primären Mammakarzinoms zu einer Erhöhung der Patientencompliance im Vergleich zu Patientinnen, die eine Standardinformation erhalten?

Methode:

Monozentrischer, dreiarmiger, teilverblindeter, randomisierter Parallelgruppenvergleich über 12 Monate mit einer sekundären Auswertung nach 24 Monaten.

Ergebnisse:

In die Studie aufgenommen und randomisiert wurden 181 Patientinnen. Die Basischarakteristika zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.

Bezüglich des primären Endpunktes konnten nach 12 Monaten 47% Kontrollen versus 64,7% (schriftlich p=0,090) und 62,3% (mündlich p=0,170) der Patientinnen als compliant klassifiziert werden. Ein sekundäres pooling der Daten Intervention vers. Kontrollen bestätigte den Trend (p=0,052).

Schlussfolgerung:

Die Compliance in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms ist suboptimal. Durch eine gezielte Information, Motivation und Erinnerung mittels, in definierten Abständen verschickten Serienbriefen und Broschüren bzw. Telefongesprächen im Sinne strukturierter Interviews, steigerten numerisch die Compliance ohne jedoch statistische Signifikanz zu erreichen. Es sind weitere interventionelle Studien mit dem Ziel die Compliance zu verbessern erforderlich um die optimale Versorgung der Patienten und die erwartete klinische Effektivität der eingesetzten Präparate im praktischen Alltag zu erreichen.