Fragestellung:
Insbesondere ab dem Eintritt der Postmenopause kommt es bei Frauen zu einem kontinuierlichen
Verlust an Knochendichte. Ist zudem bei der Behandlung eines Mammakarzinoms eine endokrine
Therapie vorgesehen, kann dies in der Addition zu einer deutlichen Verschlechterung
der ossären Situation bis hin zur Osteoporose führen. Wie kann nun eine bereits vorliegende
Osteopenie im klinischen Alltag frühzeitig erkannt und im Idealfall eine eventuelle
Gefährdung des Knochens vorhergesehen werden? Im Rahmen einer prospektiven Studie
werden biochemische Marker und Knochendichtemessung mittels Ultraschall verglichen.
Methode:
Bei prä- und postmenopausalen Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom
wurde präoperativ sowie nach einem Jahr endokriner Therapie eine Knochendichtemessung
durchgeführt sowie eine Blutprobe entnommen. Alle Patientinnen erhielten einen Fragebogen
zur Knochengesundheit ebenfalls bei Studieneinschluss und nach einem Jahr. Als Marker
des Knochenstoffwechsels wurden BAP (Knochenaufbaumarker) und TRACP-5b (Knochenabbaumarker)
mittels Enzymimmunoassay bestimmt.
Ergebnisse:
Bislang wurden 116 Patientinnen, davon 16 prämenopausale und 90 postmenopausale, mit
Mammakarzinom in die Studie eingeschlossen. Die Auswertungen der sonographischen Knochendichtemessung
bestätigten die negative Korrelation der Knochendichte mit dem Alter. Bei 38 Patientinnen
wurde zu Beginn eine Knochendichte im Bereich der Osteopenie festgestellt, bei 11
im Bereich einer Osteoporose. Die 1-Jahreskontrolle ergab bei 63% der Patientinnen
eine erneute Verringerung des T-Scores. Ebenso korrelierte der im Blut bestimmte Knochenstoffwechselmarker
BT signifikant mit dem gemessenen T-Score. TRACP-5b blieb hingegen weitgehend konstant.
Schlussfolgerung:
Die bisherigen Ergebnisse zeigen eine Korrelation der biochemischen Marker mit der
sonographisch gemessenen Knochendichte. Mit zunehmender Rekrutierungszahl soll dies
weiter bestätigt und eine eventuelle präventive und prädiktive Konsequenz näher beleuchtet
werden.