Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - G_13
DOI: 10.1055/s-0031-1286417

Prognostische Aussagekraft der 3D-sonographischen Lungenvolumenbestimmung bei der fetalen Zwerchfellhernie

TW Goecke 1, M Ruebner 1, PL Strissel 1, E Stiegler 1, F Faschingbauer 1, R Strick 1, MW Beckmann 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Pränataldiagnostik und Labor für Molekulare Medizin, Erlangen, Germany

Fragestellung:

Die fetale Zwerchfellhernie (CDH) ist die häufigste Fehlbildung, die mit einer pulmonalen Hypoplasie einhergeht. Das Ausmaß dieser Hypoplasie ist entscheidend für den postpartalen Verlauf. Eine pränatale Bestimmung des Lungenvolumens mittels Kernspintomografie hat sich aufgrund ihrer prognostischen Aussagekraft mittlerweile in der klinischen Routine etabliert. 3D-sonographische Volumenberechnungen, die an Modellen, an gesunden Feten und an Feten mit einer CDH durchgeführt wurden, zeigten im Vergleich hierzu eine hohe Korrelation. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die prognostische Aussagekraft der 3Dsonographischen Bestimmung des kontralateralen Lungenvolumens bei Feten mit einer CDH zu überprüfen.

Methode:

Von August 2008 bis März 2011 wurden über 80 Schwangere mit einem Kind mit einer fetalen Zwerchfellhernie in diese prospektive Studie eingeschlossen. Es erfolgten 3D-sonographische Messungen des kontralateralen Lungenvolumens mit dem Voluson 730 Expert. Zur Berechnung der Lungenvolumina unter Berücksichtigung verschiedener Rotationswinkel wurde die 4D View Software mit dem VOCAL-Programm verwendet. Die kontralateralen Lungenvolumina wurden entsprechend dem Gestationsalter als „observed to expected„ Lungenvolumina dargestellt und anschließend mit dem postpartalen Outcome korreliert.

Ergebnis:

Das kontralaterale Lungenvolumen hatte eine hoch signifikante Aussagekraft bezüglich des postpartalen Überlebens.

Schlussfolgerung:

Die 3D-sonographische Bestimmung des kontralateralen Lungenvolumens bei der fetalen Zwerchfellhernie hat eine gute prognostische Aussagekraft bezüglich des postpartalen Überlebens. Somit stellt die 3D-Sonografie eine weitere Option im präpartalen Management der fetalen Zwerchfellhernie dar.